Zum Inhalt springen

Trotz hohem CO2-Ausstoss SUV bleiben Verkaufsschlager

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleine Jeeps – sogenannte SUV – verkaufen sich in der Schweiz seit Jahren sehr gut – genauso wie Autos mit einem Allradantrieb.
  • Heute wird der Autosalon in Genf eröffnet und auch dieses Jahr werden solche Modelle in grosser Zahl gezeigt.
  • Allerdings: Allradfahrzeuge verbrauchen in der Regel etwas mehr Treibstoff und stossen damit auch mehr CO2 aus.
  • Doch die Vorgabe der Energiestrategie 2050 ist eine andere: Die Autos sollen klimafreundlicher werden.
  • Das bringt die Autobranche in eine Zwickmühle.

Fast jedes zweite Auto, das in der Schweiz neu zugelassen wird, ist inzwischen mit einem Allradantrieb ausgerüstet – viele davon sind SUV. Diese Modelle sind für die Autobauer ein einträgliches Geschäft. Der CO2-Ausstoss von neuen Autos muss ab 2020 gleichzeitig deutlich kleiner sein.

Wie also das lukrative Geschäft mit den SUV und die Vorliebe nach Allradfahrzeugen mit dem Gesetz in Einklang bringen? Amag – der grösste Autoimporteur der Schweiz – hat noch keine Lösung für dieses Problem gefunden, wie Amag-Chef Morten Hannesbo zugibt. «Das ist unsere riesige Herausforderung. Wie wir diese Triage machen, weiss ich heute auch nicht», sagt er.

In der Theorie kann das sehr, sehr teuer werden. Das werden wir uns nicht leisten können.
Autor: Morten Hannesbo Amag-Chef

Heute stösst ein neues Auto in der Schweiz durchschnittlich 134 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Ab 2020 dürfen es bei einem Grossteil der Neuwagen im Durchschnitt noch 95 Gramm CO2 sein – rund ein Drittel weniger als heute. Dieser Grenzwert gilt künftig übrigens in ganz Europa.

Wird dieser Wert nicht erreicht, drohen den Autokonzernen saftige Bussen. «In der Theorie kann das sehr, sehr teuer werden. Das werden wir uns nicht leisten können. Wir werden die Modellwechsel so steuern wollen und müssen, dass wir irgendwie unter den Grenzwert kommen», sagt Hannesbo. Konkret will Amag mehr Autos mit sparsameren Verbrennungsmotoren, mehr Elektro- und Hybridfahrzeuge auf die Strasse bringen.

Da muss man mit Hybrid und Elektrik arbeiten. Weil für uns kommt es nicht infrage, die Busse zu bezahlen.
Autor: Paul Fratter Chef Ford Schweiz

Den gleichen Plan verfolgt auch Ford: «Da muss man mit Hybrid und Elektrik arbeiten. Weil für uns kommt es nicht infrage, die Busse zu bezahlen», sagt Paul Fratter, Chef von Ford Schweiz.

Angesichts der drohenden Bussen, müssen die Autokonzerne also rasch klimafreundlichere Modelle auf den Markt bringen. Und das tun sie immer mehr, wie sich in Genf zeigt: Vor allem die asiatischen Autokonzerne – aber auch die europäischen Hersteller – richten ihre Modellpalette auf diese neue Zukunft aus.

Selbst erste Modelle der beliebten SUV gibt es inzwischen elektrifiziert – wenn auch erst vereinzelt.

Meistgelesene Artikel