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Trotz Pariser Klimazielen Klimakiller Kohle bleibt hochaktuell

Erstmals seit 2012 ist letztes Jahr wieder mehr in Kohle investiert worden. Aber auch Öl und Gas legten deutlich zu.

Die weltweite Energieversorgung müsste radikal umgestellt werden. Nur so ist es realistisch, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung eingedämmt werden kann, wie das die Pariser Klimaziele vorsehen. Der neue Bericht der Internationalen Energieagentur IEA zu den Energieinvestitionen zeigt ein anderes Bild.

Pariser Klimaziele in weiter Ferne

So wurden im vergangenen Jahr weltweit 80 Milliarden Dollar in die Kohleenergie investiert. Das sind zwei Prozent mehr als 2017. Im Öl- und Gasgeschäft nahmen die Investitionen gar um vier Prozent zu. Mit ein Grund dafür ist, dass sich Öl zuletzt wieder verteuert hat. Entsprechend lohnen sich Investitionen in diesem Bereich.

Gleichzeitig verharrten die Investitionen in saubere Energie bei rund 620 Milliarden Dollar. An den gesamten Energieinvestitionen machen die Investitionen in erneuerbare Energie nur gut einen Drittel aus.

Weniger Investitionen in Fotovoltaik und Wind

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müsste dieser Anteil bis ins Jahr 2030 auf gegen zwei Drittel steigen. Eine solche Verschiebung ist aber nicht in Sicht. Im Gegenteil. Schaut man nur auf die erneuerbaren Energien, also etwa Fotovoltaik und Windkraft, waren die Investitionen im vergangenen Jahr gar rückläufig.

Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Produktionskosten gerade im Bereich der Solarzellen in den letzten Jahren stark gesunken sind. Vor diesem Hintergrund sind die reinen Investitionssummen nur bedingt aussagekräftig.

Weitere Fortschritte bei Erneuerbaren nötig

Allein bei den Solarzellen haben sich die Kosten seit 2010 um 75 Prozent reduziert. Bei der Windkraft sind es 20 Prozent und bei der Energiespeicherung in Batterien 50 Prozent. Der Rückgang der Investitionen in erneuerbare Energien ist bis zu einem gewissen Grad also auch mit den gesunkenen Kosten zu erklären.

Dennoch hält die Internationale Energieagentur unmissverständlich fest, dass weltweit nach wie vor zu wenig in saubere Energie investiert werde. Es gebe nur wenig Hinweise darauf, dass sich die Investitionsströme in diese Richtung verschieben würden.

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