- Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier hat im Streit mit der US-Regierung über Strafzölle überraschend einen Erfolg erzielt.
- Die US-Handelskommission ITC stimmte einstimmig dafür, den Boeing-Rivalen nicht mit Zöllen in der Höhe von 300 Prozent zu belegen.
- Das Gremium wandte sich damit gegen eine Empfehlung des Handelsministeriums.
Boeing hatte Bombardier vorgeworfen, Maschinen des neuen Typs CSeries an US-Gesellschaften zu Dumpingpreisen zu verkaufen. Es war erwartet worden, dass sich die ITC dieser Argumentation anschliesst.
Eine Begründung gab das Gremium für seine Entscheidung nicht. Eigentlich sollten Bombardier-Maschinen mit einer Kapazität von 110 bis 130 Sitzen fünf Jahre lang mit den Strafzöllen belegt werden.
Spannungen zwischen den beiden Ländern
Das kanadische Unternehmen hatte die Mehrheit des CSeries-Programmes an Airbus abgegeben und will die Maschine künftig auch im US-Bundesstaat Alabama bauen. Bombardier sprach nun von einem «Sieg für Innovation, Wettbewerb und Rechtsstaatlichkeit» sowie einem Erfolg für US-Fluggesellschaften und Reisende. Boeing warf dagegen Bombardier erneut vor, Subventionen in Milliardenhöhe erhalten zu haben.
Der Fall hat auch zu Spannungen zwischen den USA einerseits und Kanada und Grossbritannien andererseits geführt. So entschied sich die Regierung in Ottawa gegen den Kauf von Boeing-Kampfflugzeugen. Bombardier betreibt auch ein Werk in Nordirland, so dass die US-Entscheidung auch bei der Regierung in London auf Kritik gestossen war.