- Das Schweizer Bruttoinlandprodukt ist von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent geschrumpft.
- Ökonomen hatten deutlich bessere Werte erwartet.
- Trotzdem: Im Jahresvergleich bedeutet dies noch immer ein Wachstum von 2,4 Prozent.
Die Ökonomen waren für das dritte Quartal im Durchschnitt eigentlich von einem Wachstum von 0,4 Prozent ausgegangen. Sie lagen falsch. Parallel zum Ausland – insbesondere Deutschland – ist die Schweizer Wirtschaft geschrumpft. Das erste Mal seit eineinhalb Jahren.
Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft mitteilt sind sowohl Industrie- wie auch Dienstleistungsbetriebe betroffen. Besonders stark war die Abschwächung im Energiesektor zu spüren. Der trockene Sommer führte bei Wasserkraftwerken zu Produktionsausfällen.
Die Heftigkeit des Abschwungs haben wir so nicht erwartet.
«Dass eine Abkühlung kommt, war aufgrund der Exportdaten im dritten Quartal klar. Aber die Heftigkeit des Abschwungs haben wir so nicht erwartet», sagt Roland Indergand, Leiter Ressort Konjunktur beim Seco.
Überraschend sei vor allem, dass auch die Inlandnachfrage zurückgegangen sei. Dass nach der Abkühlung in Europa (vor allem Deutschland) und Asien keine Impulse aus dem Ausland kommen würden, sei klar gewesen. Dass aber auch der Konsum und die Investitionen so schwach ausfallen würden, habe überrascht.
Hoffnung für viertes Quartal
Konkret bewegten sich etwa die privaten Konsumausgaben im dritten Quartal mit +0,1 Prozent kaum. Hier sei die Bereitschaft zu grösseren Anschaffungen vor dem Hintergrund der schwachen Reallohnentwicklung gering gewesen, meint das Seco. Die Konsumausgaben des Staates (-0,1 Prozent) wurden gar leicht zurückgefahren.
Der überraschende Einbruch zwischen Juli und September scheint aber wohl ein kurzer Einbruch zu bleiben. Die bereits bekannten, positiven Exportzahlen vom Oktober lassen erwarten, dass das Wachstum im laufenden vierten Quartal wieder besser ausfallen wird.