Zum Inhalt springen

Header

Audio
General Electric gibt es so bald nicht mehr
Aus SRF 4 News aktuell vom 10.11.2021. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 51 Sekunden.
Inhalt

Umbau eines Mega-Konzerns General Electric wird in drei Firmen aufgespaltet

Bei GE bleibt nur das Geschäft mit den Flugzeugturbinen. Medizinaltechnik- und Energiesparte gehen einzeln an die Börse.

Die US-Industriekonzern General Electric (GE) spaltet sich in drei eigenständige Unternehmen auf und folgt damit dem Beispiel seines Erzrivalen Siemens. 129 Jahre nach der Gründung des Unternehmens durch den Erfinder Thomas Alva Edison sollen bis 2024 erst die Medizintechnik- und dann die Energiesparte abgespaltet werden.

Bei GE selbst bleibt nur das Geschäft mit der Luftfahrtindustrie, in dem der Konzern aus Boston einer der wichtigsten Triebwerks-Lieferanten für Boeing und Airbus ist. Mit der Aufspaltung des Konglomerats, das einst weltweit als Musterbeispiel eines erfolgreichen Mischkonzerns galt, setzt er den Schlusspunkt unter die Sanierung, in die General Electric seit der Finanzkrise 2008 geraten war.

Grösse ist nicht mehr alles

«Man könnte auch fragen, wieso die Aufspaltung erst jetzt kommt», stellt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi fest. Schliesslich sei GE bis 2005 der wertvollste Konzern der Welt gewesen – mit einem Börsenwert von 600 Milliarden Dollar. GE kam wie andere Industriekonzerne nach der Finanzkrise 2008/09 unter Druck – während zugleich die Internetkonzerne immer wichtiger wurden.

Was passiert mit dem Schweizer Geschäft?

Box aufklappen Box zuklappen
Legende: Keystone

Derzeit beschäftigt GE weltweit noch 174'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2005 waren es gegen 300'000 gewesen. 2000 GE-Angestellte arbeiten in der Schweiz. 2015 hatte der Konzern diverse Werke der Kraftwerksparte von Alstom übernommen – zusammen mit rund 4500 Mitarbeitern. Was die Aufspaltung von GE für die mittlerweile noch rund 2000 Beschäftigten im Aargau bedeutet, ist derzeit noch unklar.

Die Grösse eines Konzerns ist zugleich Vor- und Nachteil: Beim Einkauf etwa kommen die Vorteile der Marktmacht eines grossen Konzerns zum Tragen, während die Struktur und Verwaltung eines so grossen Gebildes eher zu Trägheit führen. «Man ist dann nicht so wendig und flexibel, wie man sein müsste», so Bonanomi.

Träge wie ein Tanker auf See

GE habe Trends verschlafen, wie etwa die Entwicklung bei erneuerbaren Energietechniken. «Es gibt dazu das Bild eines Mega-Tankers auf dem Meer, bei dem es sehr lange dauert, bis er einen neuen Kurs eingeschlagen hat», beschreibt der Wirtschaftsredaktor die Situation von GE.

Die Aufspaltung von General Electric folge im Übrigen einem Trend, den beispielsweise auch ABB mit dem Verkauf der Stromsparte gegangen sei. «Der Druck dazu kommt auch von den Aktionären.» Entsprechend freuen sich auch die Aktionäre von GE: So ist der Aktienkurs seit Bekanntgabe der Aufspaltung signifikant angestiegen.

SRF 4 News aktuell vom 10.11.2021, 11.10 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel