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Unterbruch in Deutschland Bahnunternehmen könnten Kunden an die Strasse verlieren

Der Bund blickt mit Sorgen auf die seit dem Wochenende unterbrochene Bahnstrecke zwischen Basel und Karlsruhe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund erwartet von Deutschland, dass die Störung des Bahnverkehrs zwischen Basel und Karlsruhe möglichst rasch behoben wird.
  • Wäre der Warentransport auf dieser Strecke länger unterbrochen, könnten die Bahnunternehmen Kunden an die Konkurrenz auf der Strasse verlieren.
  • Die Erfahrung zeigt laut dem Bund, dass eine kurzfristige Störung zwar zu sinkenden Marktanteilen der Bahn führt, dieser Rückgang später aber wieder mehr als kompensiert wird.

Der Güterverkehr in Europa ist seit dem Wochenende gestört. Wegen der Probleme auf einer Baustelle zwischen Basel und Karlsruhe ist der wichtigste Korridor zwischen Nord und Süd unterbrochen. Noch immer stecken Züge mit vollen Containern fest, der Warentransport muss sich neu organisieren.

Die Lage sei ernst. Das sagen nicht nur die Bahnunternehmen, sondern das stellt auch der Bund fest. Gregor Saladin, Sprecher des Bundesamts für Verkehr, sagt, es handle sich um eine «gravierende Situation». «Wir verfolgen das mit Sorgen und erwarten von den zuständigen deutschen Bahnen, dass sie die Störung möglichst rasch beheben.»

Strasse statt Schiene

Das liege im Eigeninteresse der Deutschen Bahn, aber auch der Schweizer Cargo-Unternehmen SBB und BLS. Würde der Bahntransport auf dieser wichtigen Strecke länger ausfallen, könnten sie Kunden an die Strasse – also an die Lastwagenunternehmen – verlieren. Das wäre nicht im Sinne des Bundes, sagt Saladin.

Wir erwarten von den zuständigen deutschen Bahnen, dass sie die Störung möglichst rasch beheben.
Autor: Gregor Saladin Sprecher Bundesamt für Verkehr

Die Erfahrung zeige, dass rund zwei Wochen gut überbrückt werden könnten. Wenn es länger dauere, werde sich zeigen, ob tatsächlich Alternativrouten zur Verfügung stünden. Saladin vergleicht den Güterverkehr mit Wasser: «Wenn irgendwo etwas verstopft ist, sucht sich das Wasser neue Wege – der Verkehr in aller Regel auch.»

Bereits 2012 verlor die Bahn Marktanteile

Erfahrungen konnte man im Jahr 2012 sammeln. Damals war die Gotthard-Bahnstrecke nach einem Felssturz bei Gurtnellen einen ganzen Monat lang komplett gesperrt. In diesem Jahr wurden dann 13'000 zusätzliche Lastwagenfahrten in der Schweiz gezählt – etwa ein Prozent mehr als üblich.

Ausserdem gab es mehr Verkehr auf der Alternativroute über den Brenner. «Die Bahn verlor in diesem Jahr einen kleinen Teil ihres Marktanteils», sagt Saladin. Längerfristig sei dies aber überkompensiert worden. «Die Bahn hat seither deutlich gewonnen.»

Keine schnelle Entspannung

Im Moment sieht es nicht danach aus, dass sich die Lage im aktuellen Fall schnell entspannen könnte. Die Deutsche Bahn hat bereits eingestanden, dass sie die Probleme nicht wie geplant innerhalb von zwei Wochen bewältigen kann. Das heisst, die Bahnunternehmen verlieren kurzfristig Marktanteile. Langfristig bleibt ihnen die Hoffnung, dass sie diese wieder zurückgewinnen können.

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