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US-Strafzölle USA erhöhen Zölle auf E-Autos und andere Produkte aus China

  • US-Präsident Joe Biden versperrt Elektroautos aus China den Weg in die USA mit Sonderzöllen von 100 Prozent.
  • Zudem verhängt die US-Regierung neue oder stark erhöhte Zölle unter anderem für Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und Medizinartikel wie Kanülen und Schutzmasken.
  • Der Grund: China flute die globalen Märkte mit künstlich verbilligten Exporten, hiess es bei der Ankündigung der US-Regierung.

Geschützt würden ausschliesslich Bereiche, die für die USA von strategischer Bedeutung seien, sagte die amerikanische Regierungssprecherin. Biden strebe ein stabiles Verhältnis zu China an, versicherte die Direktorin des nationalen Wirtschaftsrats des Weissen Hauses, Lael Brainard, vor Journalisten.

US-Sonderzölle für chinesische Produkte im Detail

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Sollarzellen: Die Zölle für Solarzellen steigen von 25 auf 50 Prozent. Die chinesischen
Produktionskapazitäten in dem Bereich seien auf dem Weg, doppelt so hoch wie die kurzfristig erwartete globale Nachfrage zu sein, warnte Brainard. Auch dies gehe auf unfaire Praktiken zurück. In jedem Produktionsschritt kontrolliere China mehr als 70 Prozent der globalen Kapazität – und das gefährde die Versorgungssicherheit.

Hafenkräne: Für die grossen Maschinen, die Schiffe be- und entladen, werden neue Zölle von 25 Prozent verhängt. Die US-Regierung will wieder mehr Hafenkräne im eigenen Land bauen. Im vergangenen Jahr gab es auch Warnungen, die in China gebaute Technik könne die Gefahr von Spionage oder Sabotage bergen.

Medizinprodukte: Für Spritzen und Nadeln wird neu ein Zoll von 50 Prozent eingeführt. Für einige Schutzmasken steigen die Zölle von bislang maximal 7.5 Prozent auf 25 Prozent. Bei medizinischen Handschuhen wird die Erhöhung von 7.5 auf 25 Prozent bis zum Jahr 2026 aufgeschoben.

Halbleiter: Die Zölle sollen bis zum Jahr 2025 von 25 auf 50 Prozent steigen. Aus China kommen in die USA zwar nicht die modernsten Chips – aber Halbleiter-Technik aus älteren Produktionsprozessen, die etwa in Autos oder Hausgeräten zum Einsatz kommt. Biden nimmt zugleich 39 Milliarden Dollar in die Hand, um neue Chip-Fabriken in den USA zu subventionieren.

Stahl und Aluminium: Für einige Metallprodukte steigen die Zölle von 7.6 auf 25 Prozent. Brainard verwies unter anderem darauf, dass die chinesische Stahlindustrie auf Produktionsprozesse mit höherem CO2-Ausstoss setze, während amerikanische Hersteller in klimafreundlichere Technologien investierten.

Batterien: Bei Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos sollen die Zölle in diesem Jahr von 7.5 auf 25 Prozent steigen. Bei solchen Batterien für andere Technik wird die Erhöhung bis 2026 aufgeschoben. Zudem gibt es Zölle von 25 Prozent für einige Elektronik-Bauteile wie Magnete.

Der US-Regierung zufolge sind Einfuhren aus China im Volumen von 18 Milliarden Dollar von den neuen Massnahmen betroffen. Für chinesische Elektroautos galten in den USA bereits Zölle von 25 Prozent, die sie – anders als in Europa – von dem Markt fernhielten.

Chinesische Hersteller bekämen unfaire Subventionen und könnten dadurch mit billigen Fahrzeugen den Wettbewerb verzerren, sagte Bidens Wirtschaftsberaterin Brainard. Die chinesischen Elektroauto-Exporte seien 2023 um 70 Prozent gestiegen – und das gefährde die Investitionen in anderen Ländern, argumentiert die US-Regierung.

Bereits Anfang Jahres warnte unter anderem Tesla-Chef Elon Musk vor der Übermacht chinesischer Hersteller: «Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören.»

Parkplätze von E-Autos sind blau gekenzeichnet.
Legende: Wer chinesische Elektrofahrzeuge in die USA importieren will, muss künftig 100 Prozent Zollgebühren bezahlen – viermal so viel wie bisher. Keystone/ Christian Beutler

Biden habe in seiner Heimatstadt Scranton im Bundesstaat Pennsylvania gesehen, was passiere, wenn die Produktion in andere Länder abwandere, sagte die Handelsbeauftragte. Deshalb wolle er für fairen Wettbewerb sorgen. In seiner Amtszeit machte Biden Dutzende Milliarden für Investitionen unter anderem in die Chipbranche, Infrastruktur und Fertigung locker. Schon sein Vorgänger Donald Trump hatte Importe aus China mit Zöllen belegt.

Peking will Interessen verteidigen

China beschwert sich immer wieder über die wirtschaftlichen Zwangsmassnahmen der USA. Anstatt die von der WTO als Verstoss gewerteten Zölle unter Ex-Präsident Donald Trump zu korrigieren, politisierten die USA weiter in Wirtschafts- und Handelsfragen, sagte kürzlich der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Lin Jian.

Peking werde alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um seine Interessen zu verteidigen. China bestreitet, durch seine Wirtschaftspolitik Überschuss zu fördern. «Das sogenannte Problem chinesischer Überkapazität gibt es nicht, weder aus Sicht eines komparativen Vorteils noch im Lichte der weltweiten Nachfrage», betonte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping jüngst in Frankreich bei seinem Europa-Besuch.

Stattdessen argumentiert die Volksrepublik, ihre Industrie für «grüne Energie» habe den globalen Inflationsdruck gemindert und zum Kampf gegen den Klimawandel beigetragen.

Rendez-vous, 14.05.2023, 12:30 Uhr ; 

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