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Verkehrssicherheit von E-Autos «Pink Noise» soll wirksamer vor E-Autos warnen

Meeresrauschen als das «perfekte Brummen»? Japanische Fachleute wollen das optimale Geräusch für E-Autos gefunden haben.

Nach wie vor gibt es deutlich mehr Personenunfälle mit E-Autos als mit Verbrennern. Die Akustik spielt dabei eine wichtige Rolle. Nun haben Forschende aus Japan ein neues Warngeräusch entwickelt, das die Verkehrssicherheit von E-Autos verbessern soll. Sie setzen dabei auf das sogenannte «Rosa Rauschen», das für Fussgängerinnen und Fussgänger gut hörbar und doch angenehm sein soll.

«Pink Noise» sei ähnlich wie ein Meeresrauschen, erklärt Ercan Altinsoy, Professor für Akustik an der Universität Dresden. Es sei nach einhelliger Meinung in der Forschung eines der angenehmsten Rauschen, weil es nicht so viele hochfrequente Komponenten beinhalte. Grundsätzlich würden tiefere Frequenzen von Menschen – gerade auch im europäischen Raum – als angenehmer und positiver wahrgenommen.

Zielkonflikt mit Lärmreduktion

Altinsoy räumt ein, dass angenehme Geräusche weniger als Warnung wahrgenommen werden könnten als ein aggressiver Ton. Das sei tatsächlich ein gewisser Widerspruch. Doch es gebe auch angenehme Geräusche, die als Warnton taugten.

E-Auto.
Legende: E-Autos müssen sich auch in der Schweiz mit einem Warngeräusch bemerkbar machen. Das bleibt für alle Hersteller der leisen Fahrzeuge eine Herausforderung. Keystone/Gaetan Bally

Die Suche nach dem richtigen Warngeräusch sei schwierig, denn grundsätzlich soll ja der Lärm reduziert werden, so der Forscher. Dafür böten Elektrofahrzeuge hervorragende Möglichkeiten, insbesondere bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Ziel sei es also, die richtige Abwägung zwischen Warnwirkung und möglichst angenehmer Wahrnehmung zu finden.

Gesetz vorhanden, Tonwahl frei

In der EU und auch in der Schweiz ist seit mehreren Jahren für E-Autos ein akustisches Warnsystem gesetzlich vorgeschrieben. Das System mit dem Namen AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) klingt nicht bei allen Modellen gleich, ist aber oft mit einer höher und niedriger drehenden Turbine zu vergleichen. Offenbar ist es in zahlreichen Fällen noch ungenügend, wie die Zahl der Personenunfälle mit E-Autos zeigt.

Laut Forscher Altinsoy hängt das auch damit zusammen, dass man bei der Grenzwert-Definition relativ konservativ war bezüglich Lärmminderung, was sich negativ auf die Erkennbarkeit auswirkt. Auch einige jüngere Studien deuteten darauf hin, dass gewisse Aspekte anders gewichtet werden müssten. Nicht zuletzt wolle jede Herstellerfirma ihre Marke mit einem eigenen, möglichst angenehmen Geräusch hörbar machen.

SRF 4 News aktuell, 3.12.2025, 6:20 Uhr ; 

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