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Die Zukunft des Liftbaus
Aus 10 vor 10 vom 19.04.2018.
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Vertikaler Transport Immer höher, immer schneller

Der Bau von Wolkenkratzern erlebte in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Mit dem «Höhenrausch» gelangen jedoch die Lifte zunehmends an ihre Grenzen. Innovative Lösungen sind gefragt.

Sie schiessen wie Pilze aus dem Boden: Wolkenkratzer. Das zeigen neuste Zahlen des «Rats für hohe Gebäude und städtischen Lebensraum» (CTBUH). Wurden im Jahr 2008 noch 47 Wolkenkratzer mit einer Höhe von über 200 Metern fertiggestellt, waren es im letzten Jahr bereits 144. Damit wächst auch die Nachfrage nach Liften. Gute Zeiten also für den Schweizer Rolltreppen- und Lifthersteller Schindler. Das «Ping An Finance Center» in China ist mit knapp 600 Metern das vierthöchste Gebäude der Welt. In ihm steckt ein Lift des Luzerner Unternehmens. Trotz immer höheren Gebäuden sind den Liften Grenzen gesetzt. Schindler setzt daher auf Innovation, welche um den Lift herum stattfindet.

Problem der Geschwindigkeit

Mit über 20 Metern pro Sekunde hält der Lift im «Shanghai Tower» den Geschwindigkeitsrekord. Doch die Passagiere setzten der Lift-Geschwindigkeit Grenzen, denn hohe Beschleunigungen würden viele Menschen als unangenehm empfinden, sagt Elena Cortonas, stellvertretende Forschungs- und Entwicklungsleiterin bei Schindler. Je tiefer jedoch die Beschleunigung, desto länger dauert die Liftfahrt. «Bei mehr als einer Minute Fahrt in einer geschlossenen Kabine haben viele Leute ein unangenehmes Gefühl.» Es gilt also das Optimum zwischen Beschleunigung und Fahrtzeit zu finden.

Auch technisch gibt es Grenzen: Bei zu langen Liften seien die Seile irgendwann zu schwer, sagt Cortonas. Der Konzernchef Thomas Oetterli verweist an ein weiteres Problem: «Bereits bei 500 Meter hohen Gebäuden hat man oben im Lift grosse Schwingungen.» Bei Gebäuden mit einer Höhe von beispielsweise zwei Kilometern könne das zu einer ziemlichen Schauklerei führen. «Ich bin mir nicht sicher, ob man sich dann immer noch wohl fühlt.» Das Problem mit der Höhe lässt sich nicht einfach über eine Software lösen. Aber mit modernem Lift-Management können die Fahr- und Wartezeiten verkürzt werden.

Bei mehr als einer Minute Fahrt in einer geschlossenen Kabine haben viele Leute ein unangenehmes Gefühl.
Autor: Elena Cortonas Direktorin Forschung & Entwicklung, Schindler

Software weist Lift zu

Doch die Liftentwickler müssen dem Trend zu immer höheren Gebäuden gerecht werden. Das grösste Entwicklungspotential sieht Schindler bei der Steuerung mehrerer paralleler Lifte. Mit einer sogenannten «Zielrufsteuerung» sollen Passagiere mit möglichst kurzen Wartezeiten zum Zielort gelangen: «Jeder, der schon einmal in einem Hochhaus war, regte sich über zu viele Stopps auf», sagt Oetterli.

Um die Passagiere schnell zur gewünschten Etage zu chauffieren und die Lifte optimal auszulasten, können die Passagiere vor dem Lifteinstieg ihre gewünschte Etage auswählen. Eine Software entscheidet dann, welcher Lift den Transport übernimmt. Durch die kürzeren Wartezeiten nehme die Fahrzeit ab und die Transportkapazität zu, sagt Oetterli. In modernen Hochhäusern wie dem Prime-Tower in Zürich oder Roche-Hochhaus in Basel sind solche Systeme bereits im Einsatz.

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