Das Schokopulver Caotina, Bschüssig-Teigwaren oder auch Sel des Alpes. Das sind nur drei Beispiele von Produkten, die Chinesinnen und Chinesen seit letztem Juni im Internet kaufen können. Der Umsatz wachse pro Monat im Schnitt um gut 80 Prozent, sagt Stefan Altorfer.
Der Bieler E-Commerce-Spezialist hat die Plattform «Alpine Cabin» lanciert. In absoluten Zahlen ausgedrückt relativiert sich dieses Wachstum allerdings wieder. So habe man im November 15'000 Franken Umsatz gemacht, sagt Altorfer. Der Dezember dürfte im selben Bereich liegen. Keine Riesensummen also. «Das ist richtig, das ist auch gut so. Wir möchten hier auch nicht zu hohe Erwartungen schüren bei den Herstellern. Wir haben klein begonnen, wir wollen aber schnell wachsen. Unser Ziel ist es 2018, diesen Umsatz zu verzehnfachen.»
Unser Ziel ist es 2018, diesen Umsatz zu verzehnfachen.
Das wären dann 150'000 Franken pro Monat. Nun gelte es, die Chinesinnen und Chinesen im Internet auf die Schweizer Produkte zu lenken, sagt Altorfer weiter. Dafür arbeite man mit einem chinesischen Team vor Ort.
Altorfer hat durch seinen früheren Job grosse China-Erfahrung. Er weiss, dass dort ein grosses Kauf-Potential vorhanden ist. Die chinesische Mittelschicht wachse. Sie verlange Qualität und traue den eigenen Produkten oft nicht.
«Die Chinesen müssen die Produkte erst noch entdecken»
Unter den zehn kleinen und mittleren Unternehmen, die sich auf das Abenteuer eingelassen haben, ist auch die Wander AG. Sie verkauft ihr Schokopulver Caotina auf Alpine Cabine. Exportmanager Tobias Lütolf ist mit dem bescheidenen Anfang zufrieden. Das Ziel sei es, kontinuierlich zu wachsen.
Mit Alpine Cabin sei der Einstieg in den chinesischen Markt für ein kleineres oder mittleres Unternehmen einfacher. «Alpine Cabin kümmert sich um die Einfuhr, Verzollung, Versand, die Retouren, und auch wenn die Kunden einen Wunsch oder eine Äusserung haben, dann wird das direkt vom Team von Alpine Cabin bearbeitet», so Lütolf.
Auch Beat Grüter von Bschüssig-Teigwaren ist mit dem Projektstart zufrieden. Kleine und mittlere Unternehmen könnten damit ihre Kräfte bündeln. Grüter liefert Schweizer Sennennüdeli nach China. Mindestens drei Jahre müsse man dem Projekt geben, meint er. Die Chinesen müssten die Produkte erst noch entdecken. Dabei sollen die Alphornbläser und Edelweisse auf den Packungen helfen.