Wenn die Umsätze wegbrechen, weil ein Betrieb geschlossen bleibt, sind kreative Geschäftsideen gefragt. Ein Hotel für Homeoffice, ein Online-Shop für kleine Läden. Auch wenn das umsatzmässig nicht viel bringt, sind solche Ideen für Unternehmer in der Krise wichtig.
Vom Hotel- zum Arbeitszimmer
Der Solothurner Hotelier Chris van den Broeke hat keine Gäste mehr. Alle haben ihre Buchungen storniert. Jetzt bietet van den Broeke seine Zimmer für Homeoffice an. «Für mich ist das ideal. Hier bin ich allein und habe alles, was ich brauche», sagt Yves Derendinger, Amtsgerichtspräsident Solothurn. Der Vater von zwei kleinen Kindern kann zu Hause nicht arbeiten: «Da gibt es zu viel Ablenkung».
Es soll ein Zeichen sein: Wir sind da.
Reich wird Hotelier van den Broeke damit nicht. Er verlangt 25 Franken pro Tag. Normale Hotelgäste zahlen 135 Franken – dann aber mit Zimmerservice und Frühstück. «Es soll ein Zeichen sein: Wir sind da», sagt van den Broeke.
Gemeinsamer Online-Shop für «Lädeli»
Eine andere Geschäftsidee hatte Gerhard Schriebl: ein gemeinsamer Onlineshop für kleine Geschäfte, die ihren Betrieb einstellen mussten. «Diese Läden brauchen jetzt Leute, die weiterhin bei ihnen einkaufen», sagt Schriebl. Die Leute könnten sich jetzt solidarisch zeigen und auf dem Lädelishop Produkte kleiner Betriebe kaufen, statt nur bei den grossen Online-Giganten.
Für Marcus Gretener, Verhaltensökonom und Experte in Sachen innovative Geschäftsideen, ist klar: In der Not erfinderisch zu sein, ist sehr wichtig. «So haben die Leute die Möglichkeit, etwas zu unternehmen, damit ihr Geschäft nicht zugrunde geht.» Rein umsatzmässig sei dies aber oft nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Irgendwie muss man sich vorwärts bewegen.
Auch wenn es finanziell nicht allzu einträglich ist, für Christoph Züger ist der Lädelishop ein Hoffnungsschimmer. Der Betreiber einer Lederwerkstatt inklusive Laden hofft auf neue Kundschaft. «Ich kann nicht nur putzen und die Pflanzen geniessen. Irgendwie muss man sich vorwärts bewegen», sagt Züger. Der Onlineshop ist seit Dienstag aufgeschaltet und bis jetzt haben sich rund 30 Lädeli angemeldet.