- Die Konjunkturaussichten für die Schweiz für das laufende Jahr haben sich eingetrübt.
- Das Seco geht 2017 von einem realen Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) von 1,6 Prozent aus. Im Dezember wurde noch ein Wachstum von 1,8 Prozent vorhergesagt.
- Die Wachstumsprognose für 2018 wurde hingegen bestätigt: Demnach soll die Schweizer Wirtschaft um 1,9 Prozent wachsen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) begründet die Kurskorrektur der Wachstumsprognose für das laufende Jahr mit dem enttäuschenden Wachstum der Schweizer Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2016.
Die Vorlaufindikatoren zeigten jedoch klar nach oben. Zudem kämen von der Weltwirtschaft positive Signale, begründet das Seco am Dienstag die Prognose für das Jahr 2018. In beiden Prognosejahren dürfte laut den Angaben des Seco denn auch die Inlandnachfrage massgebliche Wachstumsimpulse liefern – nachdem 2016 diese eher durchwachsen gewesen sei.
Baugewerbe und Arbeitsmarkt stützt die Wirtschaft
Begründet wird dies mit der erwarteten Erholung des Arbeitsmarktes und einem anhaltenden Bevölkerungswachstum. Angesichts noch voller Auftragsbücher im Baugewerbe und öffentlicher Grossbauprojekte sollten die Bauinvestitionen in den kommenden Quartalen ebenfalls an Dynamik gewinnen. Die gestiegene Zuversicht der Schweizer Unternehmen lasse darüber hinaus eine moderate Steigerung der Ausrüstungsinvestitionen erwarten.
Auch der Aussenhandel soll laut der Prognose für die Jahre 2017 und 2018 positiv zum BIP-Wachstum beitragen. Nach dem starken vergangenen Jahr sei jedoch mit einer gewissen Normalisierung hin zu moderateren Wachstumsraten zu rechnen. Wegen der konjunkturellen Erholung erwarten die Experten des Bundes ausserdem eine Belebung des Arbeitsmarktes. Die Arbeitslosenquote solle auf 3,2 Prozent im Jahresmittel 2017 und 3,1 Prozent im Jahresmittel 2018 zurückgehen.
Risikofaktor USA und Frankreich
Trotz der robusten Wachstumsprognosen hebt das Seco aufgrund politischer Unsicherheiten den Mahnfinger. Insbesondere die Ausrichtung der US-Wirtschafts- und Handelspolitik sei bislang unklar – und auch die anstehenden Wahlen in Frankreich sowie latent bestehende Probleme des Bankensektors in Italien stellten Risikofaktoren dar.
Ein wichtiges inländisches Risiko sei überdies eine mögliche Abschwächung der Baukonjunktur. Wegen der bereits steigenden Leerwohnungsziffern, der sich abschwächenden Netto-Migration sowie aufgrund der wohl ansteigenden Zinsen könnte könne dieser Wirtschaftssektor in Mitleidenschaft gezogen werden.