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Wechsel an der Spitze Colm Kelleher als neuer Präsident der UBS vorgeschlagen

  • Der 64-jährige Ire Colm Kelleher wird neuer UBS-Verwaltungsratpräsident.
  • Er tritt die Nachfolge von Axel Weber an.
  • Dies teilt die UBS mit und bestätigt Berichte von Bloomberg, dass die UBS mit dem ehemaligen-Präsidenten der Investmentfirma Morgan Stanley Gespräche führe.
  • Weber hatte seinen Rücktritt auf April 2022 in Aussicht gestellt. Sein Nachfolger muss von den UBS-Aktionären auf der Generalversammlung vom 6. April gewählt werden.

Der Verwaltungsrat der UBS Group AG schlägt ihren Aktionären an der ordentlichen Generalversammlung vom 6. April 2022 Colm Kelleher als neuen Präsidenten und Lukas Gähwiler als Vizepräsidenten zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Vorbehältlich der Zustimmung durch die Aktionäre übernimmt Colm Kelleher die Nachfolge von Axel A. Weber, der die statutarisch festgelegte Amtszeitbegrenzung von zehn Jahren erreicht haben wird und deshalb nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung steht. 

Investmentbanker mit langjähriger Erfahrung

Kelleher hatte mehr als 25 Jahre für Morgan Stanley gearbeitet, bevor er 2019 seinen Hut nahm. Während der Finanzkrise war der Investmentbanker Finanzchef des Instituts. Medienberichten zufolge war er zwischenzeitlich auch ein Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef James Gorman. Zuletzt verantwortete Kelleher unter anderem das Vermögensverwaltungsgeschäft.

Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp

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Die Ernennung von Colm Kelleher ist eine Überraschung. Zum einen ist der Mann kein ausgesprochener Vermögensverwalter, und die UBS ist doch die grösste Vermögensverwaltungsbank der Welt. Zum anderen sind die beiden Toppositionen jetzt fest in der Hand von Ausländern, denn der CEO ist der Holländer Ralph Hamers. Deshalb holt die UBS jetzt den ehemaligen UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler als Vizepräsidenten in den Verwaltungsrat, damit die Schweiz da auch noch vertreten ist. Zusammengefasst: die UBS ist mit dieser Ernennung internationaler geworden, aber sie ist sicher nicht jünger und auch nicht weiblicher geworden.

Auch in Deutschland ist der Absolvent der britischen Elite-Universität Oxford kein Unbekannter. Einem Medienbericht zufolge hatte Deutsche-Bank-Grossaktionär Cerberus Kelleher als neuen Aufsichtsratschef ins Spiel gebracht. Der Plan sei aber gescheitert, weil Kelleher kein Deutsch spreche und den deutschen Bankenmarkt nicht kenne. Die Deutsche Bank kündigte am Freitagabend an, dass der Niederländer Alexander Wynaendts neuer Aufsichtsratschef werden soll.

SRF 4 News, 20.11.2021, 12.30 Uhr ; 

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