Harry Hohmeisters Ankündigung heisst seit Jahren: «Kosten optimieren». Das gehe immer, sagt er auch dieses Mal im WEF-Interview mit SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp.
Senioritätsprinzip «nicht besonders sinvoll»
Vor allem zielt er darauf, die Löhne neu zu organisieren. In erster Linie hält er das Senioritätsprinzip in seinem Unternehmen für «sehr fraglich». «Ich weiss heute schon, was ich in 27 Jahren verdiene», beschreibt er das Prinzip. «Das ist nicht besonders sinnvoll, wir sind ja nicht im Beamtenstadel.»
Auch die Einstiegslöhne bei der Swiss könnten in Zukunft sinken. «Möglicherweise sind die Angestellten in der Zukunft betroffen, zu anderen Gehältern zu arbeiten», konkretisiert Harry Hohmeister.
Unternehmen will Stellen streichen
Die aktuelle Nachricht des Unternehmens, dass die Swiss am Standort Basel 19 Stellen abbauen will, erwähnt Hohmeister nicht. In der Nachricht hiess es auch, zehn der gestrichenen Stellen in der Buchhaltung würden nach Polen verlagert. Dies geschehe im Rahmen eines umfangreichen Spar- und Optimierungsprogramms, das der Mutterkonzern Lufthansa aufgrund des schwierigen Marktumfeldes eingeleitet habe.
Gefangen zwischen steigenden Kosten und sinkenden Ticketpreisen
Geflogen wird immer mehr. «Die Nachfrage wird sich bis 2030 verdoppeln», sagt Harry Hohmeister. Dafür muss die Fluggesellschaft gerüstet sein. Denn eine grosse Nachfrage bedeutet in dieser Branche nicht bessere Geschäfte.
Swiss ist zwischen steigenden Kosten und sinkenden Ticketpreisen gefangen. Das hat sie mit allen europäischen Fluggesellschaften gemein – von denen mittlerweile die meisten rote Zahlen schreiben. «Wir machen immerhin noch Gewinn», betont Hohmeister.