Bundesrätin Doris Leuthard will den starken Franken nutzen, um im Ausland zu investieren. Besonders Infrastrukturprojekte seien gerade jetzt interessant, so die Umwelt-, Verkehr-, Energie- und Kommunikationsministerin. «So günstig bauen kann man selten.»
Akquisitionen im Ausland, beispielsweise im Stromnetz, würden auch der Schweiz dienen, sagte sie im Gespräch mit SRF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp. «Wir wissen: In Europa hat man Infrastrukturbauten, die nötig wären, man sucht Geld.» Das Stromnetz sei sehr strategisch für die Versorgungssicherheit, auch für die Schweiz, erklärt die UVEK-Ministerin.
In Europa warteten diese «Stromautobahnen» auf ihre Realisierung – diese sei «auch in unserem Interesse.» In Projekte in der Schweiz jetzt kurzfristig zu investieren, sei weniger einfach: «Es braucht Baubewilligungen. Deshalb ist hier die Dauer von Verfahren ein Problem. Auch wenn wir Projekte vorziehen wollten und könnten, braucht es ein ordentliches Baubewilligungsverfahren.»
«Vorteile müssen Bürgern zugute kommen»
Die Vorteile des starken Frankens und der Währungsdifferenzen müssten derzeit auch dem Bürger und der Wirtschaft zugute kommen. «Das ist jetzt ganz wichtig», so Leuthard.
Die Bundesrätin sieht die Preisbekanntgabeverordnung als gutes Werkzeug: «Transparenz ist meines Erachtens ein gutes Mittel, dass die Bürger und die Medien schauen können, ob etwas nicht stimmt.» Dann könne beispielsweise erkannt werden, ob das gleiche Produkt ohne Wertschöpfung in der Schweiz im Inland viel mehr koste als im EU-Raum.