- Daimler ist im Streit über Abschalteinrichtungen bei Diesel-Autos zu einem umfangreichen Rückruf von Mercedes-Modellen verpflichtet worden.
- Die deutschen Behörden werden deutschlandweit 238'000 Fahrzeuge wegen «unzulässiger Abschalteinrichtung» einen amtlichen Rückruf anordnen, erklärte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer am Montag.
- Insgesamt seien in Europa 774'000 Fahrzeuge betroffen.
- Aus Sicht von Daimler ist die Abschalteinrichtung nicht unzulässig. Das Unternehmen will laut eigenen Angaben gegen den Rückruf-Entscheid vorgehen.
Nach Angaben des deutschen Verkehrsministeriums geht es neben dem Kleintransporter Vito, bei dem bereits vorher eine unzulässige Abschalteinrichtung moniert worden ist, nun insbesondere um ein Modell der C-Klasse sowie um eine Variante des sportlichen Geländewagens GLC. Beides sind sogenannte Volumenmodelle, werden also besonders häufig verkauft.
Daimler habe zugesagt, kooperativ mit dem Kraftfahrt-Bundesamt schnellstmöglich die beanstandeten Funktionen beseitigt würden, so Scheuer.
Scheuer hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche bereits Ende Mai zu einer Krisensitzung einberufen, nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt einen Rückruf von rund 4900 Exemplaren des Mercedes-Kleintransporters Vito wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung angeordnet hatte.
Daimler kündigt Widerspruch an
Daimler will den Rückruf umsetzen – zugleich aber auch einen Widerspruch einlegen. «Offene Rechtsfragen werden noch im Widerspruchsverfahren geklärt», teilte Daimler im Anschluss an das Treffen von Scheuer und Vorstandschef Dieter Zetsche am Montag mit.