- Die Schweizer MEM-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) hat einen neuen Gesamtarbeitsvertrag.
- Wenn Arbeitgebervertreter und Gewerkschaftsgremien zustimmen, gilt er ab Juli.
- Die Zufriedenheit mit dem neuen GAV ist bei Gewerkschaften und Arbeitgebern gross.
«Ich bin froh, dass wir zeitgerecht eine Einigung erzielen konnten. Nach schwierigen Jahren ist es in diesen GAV-Verhandlungen gelungen, die Sozialpartnerschaft in der MEM-Industrie einen grossen Schritt weiterzubringen», sagt Swissmem-Präsident Hans Hess.
Automatischer Teuerungsausgleich kommt
Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände heben besonders hervor, dass sie die Erhöhung der Arbeitszeit auf 42 Stunden erfolgreich hätten abwehren können. Wichtige Verbesserungen im neuen GAV seien der automatische Teuerungsausgleich und die erstmalige Kontrolle der Mindestlöhne. Externe Revisionsstellen kontrollieren künftig die Lohnanpassungen.
Zusätzlich werden die Mindestlöhne im Tessin und im Jurabogen schrittweise erhöht, und zwar um 30 Franken pro Jahr. Damit sei ein erster Schritt getan, um das Tessin aus dem Niedriglohnsegment herauszuführen, schreibt die Gewerkschaft Syna. Nach zähen Verhandlungen hatten die Gewerkschaften vor fünf Jahren die Festsetzung eines Mindestlohns durchgesetzt.
Frauen fördern
Mit dem neuen Gesamtarbeitsvertrag werde es für Angestellte auch einfacher Familie und Beruf zu verbinden, heisst es in den Mitteilungen von Swissmem, Unia und «Angestellte Schweiz» weiter. Zudem haben sich die Arbeitgeber verpflichtet, die Frauen zu fördern.
Anschlusslösung gefunden
Für ältere Arbeitnehmende sei eine Verlängerung der Kündigungsfrist um einen Monat ab 55 Jahren und zehn Dienstjahren vereinbart worden.
Der heute geltende Gesamtarbeitsvertrag in der Maschinen-, Elektro- und Metalle-Industrie läuft Ende Juni aus. Die Branche beschäftigt rund 100'000 Personen in über 500 Firmen.