Der Autobauer Ferrari vergoldet dem langjährigen Chef den Abgang: Nach 23 Jahren als Präsident des Sportwagenherstellers erhält Luca Cordero di Montezemolo für jedes Jahr seiner Amtszeit eine Abfindung von gut einer Million Euro. Insgesamt beläuft sich sein goldener Fallschirm auf knapp 27 Millionen, wie der italienische Autohersteller mitteilt.
Montezemolo überlässt das Steuer dem Chef des Mutterkonzerns Fiat, Sergio Marchionne. Fiat hält 90 Prozent der Aktien von Ferrari. Der 67-Jährige Montezemolo scheidet am 13. Oktober aus dem Konzern aus. Die beiden selbstbewussten Manager hatten sich heftig über Ferraris Ausrichtung gestritten.
Näher zu Fiat rücken
Bei der Bekanntgabe des Entscheids am Mittwoch machten beide Manager indessen auf Harmonie: Er gehe aus freien Stücken, hielt Montezemolo fest. Marchionne will die Luxus-Marke stärker in den Konzern integrieren, während Montezemolo bisher auf Ferraris Eigenständigkeit gepocht hatte.
Mit der Machtübernahme Marchionnes wird das Unternehmen stärker an den Fiat-Konzern gebunden. Ferrari soll Vorbild für andere seiner Luxusmarken wie Maserati und Alfa Romeo sein, deutete er an.
An die Spitze gefahren
Montezemolo leitete Ferrari seit 1991. In dieser Zeit raste der Autobauer an die Spitze der Formel 1 und gewann mit Michael Schumacher zwischen 2000 und 2004 fünf Weltmeistertitel nacheinander. 2007 siegte der Finne Kimi Raikkönen auf einem Ferrari. Danach war das Team mit den roten Rennwagen weniger erfolgreich.
Nach seinem Abgang muss Montezemolo sicher nicht darben: Dafür sorgt nicht allein der goldene Fallschirm. Es warten neue Aufgaben auf Montezemolo. Er ist auch im Gespräch für das ebenfalls gut bezahlte Amt des Alitalia-Präsidenten.