«Die Begeisterung für den Fussball habe ich von meinem Vater geerbt», sagt Mario Sager. «Als Spieler hat er es bis in die 1. Liga geschafft. Er war immer mein Vorbild.»
Mit sechs Jahren tritt Mario Sager dem FC Eschenbach bei: Dem Fussballclub in seinem Heimatort. Dort spielt er sieben Jahre lang, bis er den nächsten Schritt wagt: Er wechselt zu den Junioren des FC Luzern. Dort durchläuft er sämtliche Jugendmannschaften, unterbrochen durch ein einjähriges Intermezzo beim Javanon Soccer Club in Louisville, Kentucky.
Der Traum vom Profi-Fussball
Die Profi-Karriere war zum Greifen nah. Mit 18 Jahren debütiert Mario Sager in der ersten Mannschaft des FC Luzern; damals noch in der Challenge League. Bei den Profis stehen aber nur zwei Einsätze zu Buche.
Ein Kreuzbandriss im Training stoppt seine Entwicklung. Bereits zuvor wurden bei ihm Belastungsprobleme an den Hüften festgestellt, die eine Sportlerkarriere schwierig gemacht hätten. «Der Kreuzbandriss zwang mich zu einer längeren Pause. Ich hatte das Gefühl, dass ich vielleicht etwas anderes versuchen sollte», sagt Mario Sager im Interview mit «ECO».
Neuanfang als Unternehmer
Der Fussball lässt ihn dennoch nicht los. Während seiner Verletzungspause kehrt er zurück zum FC Eschenbach und trainiert dort Junioren. Daraus entsteht die Idee, Camps für Kinder und Jugendliche zu organisieren. Mit 21 Jahren wird Mario Sager zum Unternehmer. Innerhalb von zehn Jahren wächst seine Firma MS Sports stark: Mittlerweile bietet er über 80 Camps pro Jahr an, an denen rund 8000 Kinder teilnehmen.
Acht Vollzeitstellen kümmern sich momentan um die Camps. Dazu kommen mehrere Teilzeitstellen und rund 200 Freelancer, die vorwiegend als Trainer in den Camps eingesetzt werden. Von erfahrenen Trainern lernen die Kinder in den Camps während fünf Tagen alles, was zum Fussball gehört. Wichtiger Aspekt ist da natürlich die Technik, aber auch das Zusammenspiel und der Teamgeist werden gefördert.
Angewiesen auf Sponsoring
Mit Fussballcamps Geld zu verdienen, ist kein Selbstläufer. Ein wichtiger Teil von Mario Sagers Geschäftsmodell ist das Sponsoring. Von den 2,5 Millionen Franken Umsatz, die er erwirtschaftet, sind rund 600‘000 Franken gesponsert. Die Raiffeisenbank stellt davon den grössten Teil.
André Stöckli, Leiter des Sponsorings bei Raiffeisen, sieht die Vorteile auf beiden Seiten: «Für das Geld bekommen wir natürlich Gegenleistungen: Die Camps heissen zum Beispiel Raiffeisen Football Camps. Dadurch sind wir mit unserem Namen überall präsent.» Mario Sager ist auf die Unterstützung angewiesen: Ohne diese könne er die Camps nicht zum Preis von 235 Franken für eine Woche anbieten.
Mario Sager ist auch ausserhalb seines Unternehmens dem Fussball treu geblieben. Wirklich aufgehört zu spielen hat er nie, auch wenn er sich vom professionellen Niveau verabschieden musste. Aktuell kickt er in der dritten Liga für den FC Hitzkirch.