Im dritten Quartal wuchs Weltmarktführer Adecco zwar etwas langsamer als im Vorquartal. Im September nahm der Personalvermittler jedoch wieder Fahrt auf. Dieser Monat ist besonders wichtig für das Geschäft von Adecco, dann planen nämlich viele Unternehmen personell für ihr zweites halbes Geschäftsjahr.
Im Schlüsselmarkt Frankreich enttäuscht
Adecco mit Sitz in Glattbrugg konnte den Umsatz um drei Prozent auf 5,81 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn belief sich auf 173 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte Adecco einen Verlust von 425 Millionen Euro geschrieben, dies wegen Abschreibungen von 740 Millionen Euro.
Im grössten Markt Frankreich wuchs Adecco aus eigener Kraft (also ohne Übernahmen) um 3 Prozent und damit ähnlich stark wie im Vorquartal, wie der Konzern schreibt. Analysten hatten hier mit einer Beschleunigung gerechnet.
Konzernchef nicht beunruhigt
Adecco-Chef Alain Dehaze macht sich aber keine Sorgen deswegen: «Im August sind die Franzosen bekanntlich am Strand und nicht am Arbeiten.» Im September habe sich die Situation aufgehellt. «Und ich erwarte auch für das vierte Quartal eine leichte Verbesserung.»
Schweizer Geschäft harzt
Zurück ging der Umsatz in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (-2 Prozent): In der Schweiz spürt Adecco nach wie vor die Schwäche der Exportindustrie und des Gesundheitssektors. Der Umsatz hierzulande sank um zwei Prozent.
Überdurchschnittliches Wachstum gab es dagegen in Italien (+13 Prozent), auf der iberischen Halbinsel (+8 Prozent). In der Region Grossbritannien und Irland wirkte sich der Brexit-Entscheid nicht negativ aus, der Umsatz legte dort um vier Prozent zu.