Eine Untersuchung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) hat jüngst mit Zahlen belegt, wie stark ältere Arbeitnehmer nach einer Entlassung gegenüber Jüngeren auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind.
Das Seco hat Massenentlassungen in fünf Betrieben untersucht und festgestellt: Rund zwei Jahre nach der Entlassung haben über 80 Prozent der unter 55-Jährigen wieder eine Stelle gefunden. Bei den 60- bis 64-Jährigen sind es dagegen nur 13 Prozent. Zudem müssen ältere Arbeitnehmer Lohneinbussen von durchschnittlich 17 Prozent in Kauf nehmen, so die Untersuchung.
«Sie können es sich auch leisten»
Swissmem-Präsident Hans Hess fordert nun im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin «ECO» mehr Flexibilität von älteren Arbeitnehmern. «Ältere Menschen sind sehr wertvoll, sie müssen aber auch lernen, ins zweite Glied zurückzustehen». Das sei vielleicht mit einer Lohneinbusse verbunden, aber dies sei grundsätzlich richtig, so Hess. «Sie können es sich auch leisten.»
Hess fordert aber auch von den Firmen ein Umdenken: Bereits 2010 hat sein Verband die Arbeitsgruppe «50plus» ins Leben gerufen – um Wege aufzuzeigen, wie Firmen ältere Mitarbeitende länger im Betrieb halten können. Denn, so Hess: «Wir brauchen diese älteren Arbeitskräfte».