Der massive öffentliche Druck auf den mit Steuermilliarden geretteten US-Versicherungskonzern AIG scheint gewirkt zu haben: Der Verwaltungsrat des Unternehmens lehnte es ab, sich einer 25 Milliarden Dollar schweren Schadenersatzklage eines ehemaligen Grossaktionärs gegen die US-Regierung anzuschliessen.
Kläger ist eine Gesellschaft des ehemaligen langjährigen AIG-Vorstandschefs Maurice «Hank» Greenberg. Er wirft dem Staat vor, die privaten Anteilseigner bei der Rettungsaktion in der Finanzkrise übervorteilt zu haben. Die Regierung hatte AIG mit einem 182 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket vor dem Kollaps bewahrt und dabei bis zu 92 Prozent der Anteile übernommen.
Nachdem bekannt geworden war, dass der AIG-Verwaltungsrat über die Klage beraten wird, war in den USA ein Sturm der Entrüstung losgebrochen. AIG wurde in Medien als das undankbarste Unternehmen aller Zeiten beschimpft. AIG selbst hatte sich verteidigt, man müsse Anfragen von Aktionären prüfen.
Fehlspekulationen auf dem US-Häusermarkt hatten den Konzern an den Rand des Ruins gebracht. Es war die teuerste Rettungsaktion der Finanzkrise.