Die in der Krise steckende Air Berlin verhandelt mit ihrem Grossaktionär Etihad und der Tui über eine Zusammenlegung des Touristik-Geschäfts von Air Berlin in einem neuen Verbund. Das teilte die angeschlagene Fluglinie mit. Der Verbund werde sich auf Punkt-zu-Punkt-Verkehr an wichtige Ferienziele konzentrieren und sein Streckennetz von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus bedienen.
Man werde sich an den Verhandlungen zwischen Etihad und der Tui-Gruppe beteiligen. Die deutsche Flugtochter von Tui, Tuifly, könnte in eine neue Dachholding unter Führung von Etihad integriert werden. Etihad ist mit einem Anteil von gut 29 Prozent Grossaktionär von Air Berlin.
Teil einer grossen Restrukturierung
Air Berlin hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass sie bis zu 1200 Mitarbeiter entlassen und einen Teil ihrer Flotte an die Lufthansa abgeben will. Lufthansa will bis zu 40 Flieger der zweitgrössten deutschen Airline samt Besatzungen für sechs Jahre dazu mieten. Der Grossteil soll für die Billigtochter Eurowings fliegen.
Air Berlin will sich künftig auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Maschinen von den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf aus konzentrieren. Letzte Woche hiess es, das Touristikgeschäft mit 35 Flugzeugen werde in einem eigenen Geschäftsbereich zusammengefasst.
Flugausfälle mitten im Umbau
Auch Tuifly steht ein tiefgreifender Umbau bevor, die Mitarbeiter befürchten Job-Verluste. Viele Mitarbeiter melden sich kurzfristig krank, was seit drei Tagen immer wieder zu Verspätungen und Flugausfällen führt. Auch am Mittwoch mussten Tuifly und Air Berlin deswegen insgesamt wieder über 50 Flüge streichen.
Ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. «Die Krankmeldungen der Kabinen- und Cockpitmitarbeiter schaden Kunden und Mitarbeitern in hohem Masse», hält Tuifly fest.