Die französische Fluggesellschaft Air France schreibt rote Zahlen und muss deshalb Kosten sparen. Sie plant deshalb einen deutlichen Stellenabbau. Zuvor hatte die Airline mit den Piloten erfolglos über Anpassungen bei Lohn und Arbeitsbedingungen verhandelt.
Gemäss Gewerkschaftskreisen sind 2900 Stellen in Gefahr: 300 Piloten-Stellen sollen wegfallen sowie 700 Jobs von Flugbegleitern. Zudem sollen beim Bodenpersonal 1900 Arbeitsplätze gestrichen werden. Diese Zahlen habe die Führung von Air France in einem Vorstandstreffen am Morgen bekanntgegeben. Insgesamt beschäftigt die Air France Group 64'000 Mitarbeiter.
Neue Verhandlungen am Wochenende?
Der Chef des Air France-KLM-Konzern, Alexandre de Juniac, sagte in einem Rundfunkinterview, dass die Türe für die Gewerkschaften offen bleibe. Diese müssten jedoch Willen zu weiteren Verhandlungen zeigen.
Der Chef der Pilotengewerkschaft SNPL, Philippe Evain, soll zu neuen
Verhandlungen bereit sein. Ob er solche am Wochenende anstrebe, wollte Evain indessen nicht sagen. Laut einer Sprecherin der Fluggesellschaft sind derzeit keine neuen Gespräche geplant.
Drosselung des Flugbetriebs
Neben dem Stellenabbau soll der Flugbetrieb für die kommenden zwei Jahre gedrosselt werden, wie die Airline mitteilte. Der Plan soll am Montag den Arbeitnehmervertretern vorgestellt werden.
Gewerkschaftskreisen zufolge hatte Air France schon bei den Verhandlungen mit den Piloten damit gedroht, zehn Prozent des Langstreckennetzes zu kürzen. Die Flugkapitäne waren aber zu keinen deutlichen Zugeständnissen bei Gehältern und Arbeitsbedingungen bereit.
Lohnkürzungen bei Schwestergesellschaft KLM
Air France ist Teil der französisch-niederländischen Fluggesellschaft Air France-KLM. Bei der niederländischen Schwestergesellschaft KLM hatten sich die Piloten bereits im Juli mit dem Konzern auf ein Einfrieren der Löhne geeinigt.
Im zweiten Quartal hatte der Konzern Air France-KLM sein Defizit von 5,28 Milliarden Euro mit 79 Millionen Euro deutlich ausgeweitet. Der Umsatz fiel auf um 4,5 Prozent auf 6,64 Milliarden Euro.