Wirtschaft - Alitalia entgeht Grounding in letzter Sekunde
Der Verwaltungsrat der Alitalia hat einem Rettungspaket in der Höhe von 500 Millionen Euro zugestimmt. Damit kann die strauchelnde Fluggesellschaft weiter fliegen – zumindest vorerst.
Alitalia braucht dringend frisches Geld, um einen Bankrott abzuwenden. Bereits heute Samstag drohte ihr ein Grounding, weil der Energiekonzern Eni ihr den Kerosin-Hahn zudrehen wollte. Dazu ist es nun aber nicht gekommen: Der Verwaltungsrat der strauchelnden italienischen Fluglinie hat grünes Licht gegeben für ein Rettungspaket von 500 Millionen Euro. Darin enthalten ist eine Krediterhöhung über 300 Millionen Euro.
An den Rettungsmassnahmen soll sich die italienische Post mit 75 Millionen Euro beteiligen. Das hatte die italienische Regierung am Donnerstag in Aussicht gestellt. Eine wichtige Rolle kommt auch dem Grossaktionär Air-France KLM zu. Die Airline hält 25 Prozent an Alitalia und hatte erklärt, nur unter strengen Auflagen zu einer Geldspritze bereit zu sein. Das Unternehmen will am Montag darüber entscheiden, ob es sich an der Kapitalerhöhung beteiligen wird.
Beinahe-Bankrott 2008
Mit dem Geld kommt Alitalia aber nicht weit. Längerfristig braucht die Fluggesellschaft eine andere Lösung. Die Regierung in Rom sprach sich für eine Übernahme der Fluggesellschaft durch Air France aus.
Bereits 2008 stand Alitalia kurz vor dem Bankrott und wurde später von einer italienischen Investorengruppe von der Börse genommen. Seither fliegt die Airline täglich fast 700'000 Euro Verlust ein. Der Schuldenberg beläuft sich auf rund eine Milliarde Euro.
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