«Sie haben Zielvorgaben, die sehr hochgesteckt sind. Wenn sie diese nicht erfüllen, bekommen sie Probleme», sagt Auto-Journalist Jürg Wick gegenüber «ECO». Er zeichnet das Bild einer Amag, die nach den Bestimmungen des Auto-Giganten Volkswagen handeln muss. Der Druck sei laut Jürg Wick «enorm».
Kürzlich hatte VW-Konzernchef Martin Winterkorn das Ziel verkündet, der grösste Autohersteller der Welt werden zu wollen. Um dies zu erreichen, muss er an allen Märkten ansetzen. Heute rangieren Toyota und General Motors noch vor VW.
Amag-Chef Morten Hannesbo bestätigt den Druck aus Wolfsburg. Er verwehrt sich aber dagegen, die Zielvorgaben der Amag auf Gehör von Volkswagen hin nach oben angepasst zu haben. Amag will von heute 28,8 Prozent auf künftig 33 Prozent Marktanteil in der Schweiz kommen.
Amag und Volkswagen sind seit Jahrzehnten eng miteinander verzahnt. Bereits drei Jahre nach der Gründung übernahm Amag 1948 die Generalvertretung für Volkswagen in der Schweiz. 1951 folgte Porsche, 1967 Audi, 1984 Seat und 1984 Škoda – heute allesamt Marken des VW-Konzerns.
2008 verlor Amag allerdings das Importgeschäft für Porsche. Der damals noch eigenständige Stuttgarter Konzern gründete eine Tochtergesellschaft in Zug und übernimmt seitdem den Import selbst.
Übernimmt VW Amag?
Es gibt Gerüchte, VW könnte eine Übernahme Amags planen. Morten Hannesbo relativiert und glaubt, dass Amag vorerst selbständig bleiben wird: «Wir geben uns enorm viel Mühe, dass dies noch lange nicht geschieht – wenn überhaupt.»
Walter Haefner hat die Amag 1945 gegründet. Sie ist noch heute im Familienbesitz, beschäftigt mehr als 5000 Personen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 4,5 Mrd. Franken.
Wirtschaftlich gesehen steht Amag gut da, das Bild in der Bevölkerung hingegen sei verbesserungsfähig, weiss auch Morten Hannesbo. Wohl nicht zuletzt darum hat Amag am 9. September eine Image-Kampagne lanciert. Die auffälligste Veränderung: ein neues Logo.