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Wirtschaft American Airlines und US Airways besiegeln Fusion

Zwei Giganten der Luftfahrt haben ihren Zusammenschluss verkündet. Damit könnte die grösste Fluggesellschaft der Welt entstehen – sofern die Überwachungsgremien der Fusion zustimmen. Konzernchef wird Doug Parker, der Chef von US Airways.

Die Machtverhältnisse am Himmel verschieben sich. American Airlines und US Airways schliessen sich zur weltgrössten Fluglinie zusammen. Die Gesellschaften gaben ihre Pläne offiziell bekannt. Gemeinsamer Name wird American Airlines sein.

Die Anteilseigner von American Airlines werden wie erwartet 72 Prozent an der gemeinsamen Gesellschaft halten, die der kleineren US Airways 28 Prozent. Konzernchef wird allerdings US-Airways-Lenker Doug Parker. Er gilt als Architekt der Fusion. American-Airlines-Chef Tom Horton wird Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Einsparungen von einer Milliarde

Alle Drehkreuze und Flugziele sollen erhalten bleiben, wie es hiess. Hauptsitz wird Dallas-Fort Worth. Ab dem Jahr 2015 wollen die Fluglinien jährlich 1 Milliarde Dollar durch den Zusammenschluss einsparen.

Mit der Fusion würde die weltweite Nummer eins beim Passagiervolumen entstehen. Das berichten das «Wall Street Journal» und die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg.

Für Aviatik-Experte Jens Flottau wirkt sich die mögliche Fusion vor allem auf den amerikanischen Markt aus: «US Airways ist international kein besonders grosser Anbieter – besonders nicht nach Europa.» Die neue Gesellschaft würde stark auf inländischen Strecken und nach Lateinamerika werden.

Behörden müssen noch zustimmen

American Airlines ist nach Passagierzahlen die drittgrösste Fluggesellschaft der Vereinigten Staaten, US Airways ist Nummer fünf. Zusammengenommen verdrängen sie die ebenfalls aus einer Fusion entstandene United Continental vom Spitzenplatz. Der Umsatz wird knapp 39 Milliarden Dollar betragen.

Wie das «Wall Street Journal» anmerkte, wird American Airlines die Fusion nutzen, um aus der Insolvenz herauszukommen. Der Plan müsse deshalb noch vom zuständigen Insolvenzgericht bewilligt werden.

Auch die Wettbewerbshüter müssen dem Geschäft zustimmen, wobei es bei früheren Zusammenschlüssen in der Luftfahrtbranche hier kaum Probleme gab. Bis zum endgültigen Zusammengehen kann es dadurch aber noch Monate dauern.

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