Wegen überhöhter Abrechnungen und irreführender Werbeversprechen muss American Express insgesamt 75,7 Millionen Dollar zahlen. Der Vergleich sehe vor, dass 59,5 Millionen Dollar an die 335'000 geschädigten Kunden gehen, teilte das Kreditkartenunternehmen mit.
Bei den restlichen 16,2 Millionen Dollar handelt es sich um Strafzahlungen. Laut dem Konzern wurden die Entschädigungen zu einem Grossteil bereits ausgezahlt.
Dienste berechnet und nicht geliefert
Das US-Konsumentenschutzamt wirft dem Management der Kreditkartenfirma vor, Kunden Dienste berechnet zu haben, «die sie nie bekamen». Dazu gehörte auch ein Programm, das finanzielle Entlastungen bei Schicksalsschlägen wie etwa Arbeitslosigkeit oder zeitweilige Erwerbsunfähigkeit versprach.
Die US-Aufsichtsbehörden bemängelten auch, dass Kunden für einen unvollständigen Schutz vor Identitätsklau zur Kasse gebeten worden seien. Kunden im spanischsprachigen Puerto Rico hätten Unterlagen in Englisch erhalten.
«Wir haben Unternehmen schon im vergangenen Jahr davor gewarnt, kostenpflichtige Zusatzleistungen für Kreditkarten mit Hilfe von irreführenden Werbeversprechen zu verkaufen», erklärte Konsumentenschutz-Chef Richard Cordray. Inzwischen müsste jeder gewarnt sein, betonte er.