Zum Inhalt springen

Wirtschaft Auch Firmen kommen auf den Geschmack von Crowdfunding

Crowdfunding wird auch in der Schweiz immer wichtiger, um neue Projektideen zu finanzieren. Das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern. Insgesamt kamen durch Crowdfunding in der Schweiz letztes Jahr gut 27 Millionen Franken zusammen.

Ein Nischenmarkt wächst auch in Schweiz stark: Die Schwarmfinanzierung, sogenanntes Crowdfunding, legte letztes Jahr um 73 Prozent zu – auf 27,3 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es erst 15,8 Millionen Franken gewesen.

Dennoch ist diese Art der Geldbeschaffung beim breiten Publikum übers Internet hier zu Lande etwa im Vergleich zu den USA oder Grossbritannien von geringer Bedeutung.

Auch KMU auf Beschaffungstour

Viele bringen viel zusammen

Box aufklappen Box zuklappen

Die öffentliche Geldbeschaffung durch Crowdfunding funktioniert in der Regel so, dass viele Personen einen meist kleinen Betrag zur Verfügung stellen. Mit den neuen Märkten Immobilien und KMU-Finanzierung fliessen aber zunehmend grössere Summen. Mit Crowdfunding lassen sich verschiedenste Projekte finanzieren.

Crowdfunding ist nicht nur im Spendenbereich zunehmend beliebt, sondern neuerdings auch bei der Finanzierung von Klein- und Mittelbetrieben sowie bei Immobilieninvestitionen. Das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern. Dazu wurden die Daten von 31 Crowdfunding-Plattformen berücksichtigt: Demnach haben über 90'000 Personen im letzten Jahr Projekte auf diesem Weg finanziell unterstützt.

Geld gegen Zins ist beliebt

Am stärksten wuchs die Kategorie Crowdlending, die Geld gegen Zins vergibt. Das Crowdsupporting und -donating, bei dem Geld gegen Güter oder Dienstleistungen vergeben oder einfach gespendet wird, ist nach wie vor die grösste Kategorie.

«Das starke Wachstum von Crowdfunding hängt vor allem mit dem Markteintritt von Plattformen zusammen, die es nicht nur Privatpersonen, sondern auch KMU ermöglichen, an Kredite zu gelangen», erklärt Co-Studienleiter und Finanzprofessor Andreas Dietrich.

Bereits 40 Plattformen aktiv

Ein weiterer und entscheidender Grund für das allgemeine Wachstum sei neben der Anzahl der Plattformen die stärkere Verankerung von Crowdfunding in der Schweizer Bevölkerung. Waren vor drei Jahren erst 14 Plattformen aktiv, zählte der Markt im April 2016 bereits 40 Plattformen.

Auch die Palette der Angebote ist in den letzten Jahren gewachsen:

  • Im Bereich von Crowdsupporting und Crowddonating (Geld gegen Güter und Dienstleistungen bzw. ohne direkte Gegenleistung) sind die Unterstützer überwiegend altruistisch und ideell motiviert.
  • Beim Crowdinvesting und Crowdlending (Geld gegen Unternehmensbeteiligung oder Geld gegen Zins) sind finanzielle Motive ausschlaggebend.
  • Das Real Estate Crowdfunding gibt es in der Schweiz seit 2015. Dabei können Geldgeber anteilsmässig Miteigentümer von Immobilien werden.

Meistgelesene Artikel