Mt. Gox, Handelsplattform für die Internet-Währung Bitcoin, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Nebst Millionen-Schulden räumte Mt. Gox-Chef Michael Karpeles ein, dass es Anfang Februar einen Online-Angriff von Unbekannten gegeben habe. Bei diesem seien möglicherweise auch Bitcoins verschwunden.
Die Handelsplattform stehe bei ihren Gläubigern mit rund 6,5 Milliarden Yen (46,6 Millionen Euro) in der Kreide. Dies verkündete sie laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo an einer Pressekonferenz in Tokio.
Zuvor hatte die Bitcoin-Börse bis auf weiteres den Betrieb eingestellt. Das Nachsehen haben die Anleger. Sie haben seit Februar keinen Zugang mehr zu ihren dort gespeicherten Einlagen.
Von Hundert auf Null
Aus der Taufe gehoben wurde die virtuelle Währung 2009. Nutzer erzeugen sie mittels aufwendigen Rechen-Prozessen auf ihren Computern. Sie können aber auch im Internet mit realen Währungen wie Dollar oder Euro gekauft werden. Zum Einsatz kam die Digital-Währung bisher insbesondere beim Zahlen im Internet.
2013 war der Kurs zeitweise über 1000 Dollar pro Bitcoin gestiegen. Zuletzt notierte er bei 570 Dollar. Doch wegen der Schliessung von Mt. Gox haben viele Anleger das Vertrauen in die Währung verloren, was die Handelsfirma in die Krise stürzte.
Japanische und US-Behörden ermitteln
Japanische Behörden haben bereits im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von Mt. Gox zu ermitteln begonnen. «Die Regierung wird falls nötig Massnahmen ergreifen, sobald wir die Situation überprüft haben», erklärte ein Regierungsvertreter am Mittwoch.
Laut «Wall Street Journal» untersuchen auch US-Behörden den Fall. US-Bundesanwälte in New York sollen Dokumente von der Firma angefordert haben.
US-Notenbankchefin Janet Yellen sagte vor dem Bankenausschuss des US-Senats, die Fed habe keinerlei Befugnis zur Regulierung. Sie bezeichnete den Bitcoin als eine Innovation, die sich ausserhalb des Bankensektors abspiele. Es sei aber angebracht, dass sich der US-Kongress mit rechtlichen Fragen zu digitalen Währungen befasse.