Reisende geben am Check-In am Flughafen Zürich ihre Koffer auf und bekommen ihre Bordkarte. Damit haben sie automatisch Meilen gesammelt, wenn sie Mitglied in einem Vielfliegerprogramm sind. Nicht alle jedoch sammeln Meilen. Ravindra Bhagwanani könnte die, die es nicht tun, beraten.
Individuell das beste Programm finden
Bhagwanani ist in Zug aufgewachsen, hat indische Wurzeln und betreibt heute in der Nähe von Toulouse in Frankreich seine Firma Globalflight. Das Geschäftsmodell ist simpel: «Wir vergleichen sämtliche Vielfliegerprogramme. Es gibt mehr als 200 weltweit.»
Seine Firma zeigt Unternehmen und Privatkunden auf, welches für sie das beste Programm ist. Es gebe sehr grosse Unterschiede zwischen den Programmen bezüglich der Meilenverfügbarkeit und der Attraktivität.
Globalflight verspricht Ordnung ins Meilendickicht zu bringen. Und darüber hinaus auch noch ein grosses Einsparpotential. Bhagwanani macht ein Beispiel: Ein Flug innerhalb von Europa kann von 9000 bis zu 100‘000 Meilen in der Economy-Class kosten. Es sei daher sinnvoll, sich zu überlegen, mit welchem Programm man sie sammle. «Wenn man mit einem Programm zu sammeln begonnen hat, ist man an dieses gebunden.»
Halte sich eine Firma an die Empfehlung von Globalflight, so könne sie bis zu 10 Prozent an Flugkosten sparen, verspricht Bhagwanani.
Die Airlines profitieren
Auch Dominic Hofer beschäftigt sich hauptberuflich mit dem Meilensammeln. Seine Firma Loylogic mit Hauptsitz in Küsnacht am Zürichsee beschäftigt weltweit rund 100 Mitarbeiter an sieben Standorten. Angefangen hat Loylogic mit Internet-Shops, in denen man Meilen in Prämien umtauschen kann. Doch heute bietet man noch mehr an: «Wir haben auch Payment-Lösungen. Das heisst: Über ein Mobiltelefon kann man sich mit Meilenpunkten eine Kreditkarte laden und sie überall auf der Welt ausgeben.»
Wer viele Meilen hat, kann diese in eine virtuelle Währung umtauschen und damit in jedem gewöhnlichen Geschäft einkaufen. Loylogic lanciert immer wieder solche Ideen, wie Meilen getauscht werden können. Je attraktiver die Angebote in einem Meilen-Programm, desto besser für die End-Kunden, sprich die Passagiere, aber vor allem auch für die Airlines und ihre Partner, sagt Dominic Hofer.
«Die Airlines verkauft mehr Meilen und Punkte, und das heisst, mehr Flüge. Oder sie verkaufen mehr Meilen an ihre Partnerorganisationen.» Das Meilen-Geschäft ist für die Fluggesellschaften äusserst lukrativ. Die Gewinnmargen liegen geschätzt bei gegen dreissig Prozent. Verglichen mit dem Fluggeschäft ist das eine Traumrendite.