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Aufnahme von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Legende: Russland kämpft mit wirtschaftlichen Problemen. Putin will sich am Freitag zur Zukunft seines Landes äussern. Reuters

Wirtschaft Ausländische Topmanager reisen zu Putin

An das diesjährige Wirtschaftsforum in St. Petersburg knüpft der Kreml besondere Hoffnungen. Zwar bleiben einige Konzernchefs aus dem Westen dem Treffen wegen der Ukraine-Krise fern. Dennoch erwartet Präsident Putin über 300 Prominente der internationalen Wirtschaftswelt.

Das diesjährige Wirtschaftsforum in St. Petersburg steht unter dem Eindruck der Ukraine-Krise. Die USA und die EU hatten als Strafe für den Anschluss der zur Ukraine gehörenden Schwarzmeerhalbinsel Krim an Russland Einreiseverbote und Kontosperrungen gegen Funktionäre verhängt.

US-Präsident Barack Obama rief die Chefs von grossen Konzernen auf, dem 18. Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg fernzubleiben. Mehrere Spitzenvertreter folgten dem Aufruf. Auch aus Deutschland gab es Absagen: Joe Kaeser, Chef von Siemens und der Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen zogen sich zurück.

ABB-Verwaltungsratspräsident reist vor Ort

Die Gastgeber präsentieren sich dennoch selbstbewusst. Ungeachtet der Absagen erwartet Russlands Präsident Wladimir Putin mehr als 300 ausländische Topmanager zum wichtigsten Wirtschaftstermin der Rohstoff-Grossmacht. Auch Hubertus von Grünberg, Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen ABB reist nach St. Petersburg.

A priori sei die Teilnahme eines Spitzenvertreters eines westlichen Grosskonzerns kein politisches Statement, sagt NZZ-Wirtschaftskorrespondent Benjamin Triebe im Gespräch mit SRF. «Unternehmensvertreter haben die Pflicht, sich um ihr Unternehmen zu kümmern.»

Die Spitzenvertreter trügen die Verantwortung für ihre Mitarbeiter und Aktionäre und hätten teils Milliarden in Russland investiert, so Triebe. Angesichts der momentan schwierigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in Russland wollten sich die Firmenvertreter vor Ort informieren. Das sei nachvollziehbar.

Russland: Verlorenes Vertrauen wiederherstellen

Ziel der dreitägigen Gespräche ist es nach Angaben der Organisatoren, das durch Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt verlorene Vertrauen wieder herzustellen. Putin will sich bei einer Rede am Freitag zur Zukunft seines Landes äussern.

62 Staaten sind nach Angaben der Organisatoren bei dem Forum vertreten sowie 146 grosse internationale Firmen. Umgerechnet knapp 26 Millionen Franken lässt sich Russland seine Antwort auf das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos kosten.

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