Axpo hat sich im Geschäftsjahr 2011/12 wieder gefangen und liefert einen um gut 500 Prozent höheren Gewinn als noch im Vorjahr. Grund für die Steigerung sind allerdings Sondereffekte. So hat der Nuklearfonds, für den der Energiekonzern Rückstellungen bilden muss, eine höhere Rendite abgeworfen als geplant. Axpo profitiert also von den steigenden Kursen an der Börse.
Bereinigt würden sowohl der operative Gewinn als auch der Reingewinn unter dem Vorjahreswert liegen, teilte Axpo mit. Negativ schlugen sich Abschreiber auf die Kraftwerke sowie Rückstellungen nieder. Sie fielen allerdings deutlich geringer aus als im Vorjahr.
Handel beschert Umsatzplus
Axpo steigerte den Umsatz um 15,6 Prozent auf 7,33 Milliarden Franken. Der höhere Wert gründe vor allem auf der Zunahme des physischen Energiehandels in Europa und höheren Strompreisen in Italien, hiess es. Axpo hat massiv mehr mit Strom gehandelt und dadurch knapp eine Milliarde mehr Umsatz eingefahren. Das hat aber nur zu 12 Millionen mehr Gewinn geführt.
Der Beschaffungsaufwand für Energie und Netznutzung nahm hingegen im Vergleich zur Gesamtleistung überproportional zu.
Noch nicht über den Berg
Für Axpo hat sich die Lage etwas stabilisiert. Vor Jahresfrist rutschte der Energiekonzern fast in die roten Zahlen. Nun ist die Rechnung wieder stabil schwarz. Allerdings hat Axpo wegen grösseren Unsicherheiten für die nähere Zukunft Investitionen aufgeschoben, was im aktuellen Ergebnis zu weniger Ausgaben führte.
Noch im letzten Berichtsjahr musste der Energiekonzern einen Gewinneinbruch vermelden. Wegen der Finanzkrise und der Reaktorkatastrophe in Fukushima nahm Axpo Wertberichtigungen und Abschreiber vor. Auch die angestrebte Energiewende in der Schweiz macht dem Konzern zu schaffen. Wie die Konkurrenten Alpiq und BKW, baute auch Axpo stellen ab. 110 Arbeitsplätze gingen verloren, insgesamt sprach Axpo 60 Kündigungen aus.