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Wirtschaft Banken-Ombudsmann übt ein letztes Mal Kritik

Hanspeter Häni gibt nach 20 Jahren sein Amt als Banken-Ombudsmann ab. Ein letztes Mal trat er an die Öffentlichkeit und zog Bilanz.

Der scheidende Banken-Ombudsmann Hanspeter Häni hat ein letztes Mal in seiner Funktion die Banken kritisiert. Zwar sei die Zusammenarbeit mit den Finanzhäusern im Interesse besorgter und verärgerter Kunden in den meisten Fällen gut, doch gebe es Fälle, wo die Banken eine Lösung blockierten.

Im vergangenen Jahr hätten die Banken 96 Prozent seiner Lösungsvorschläge akzeptiert, so Häni. Im Vorjahr waren es 91 Prozent gewesen. In der Folge der Finanzkrise 2008/2009 wurde noch mehr gestritten. Die Banken aber akzeptierten weniger von Hänis Vorschlägen. «Zunehmend zeigt sich statt Lösungsorientierung aber eine Abwehrhaltung – insbesondere bei höhrerem Streitwert», sagte Häni. Für ein positives Resultat brauche es dann intensive Verhandlungen. In seltenen Fällen nütze dies nichts, auch wenn der Fehler der Bank unwiderlegbar sei.

Mehr Anfragen während der Krise

«Die Banken spekulieren wohl darauf, dass der Kunden den Gang ans Gericht scheut», sagte Häni. Das mache ihn ärgerlich und zornig. Er kritisierte namentlich die Praxis der Banken, ihre Dienstleistungen eher in Verkäufer – denn in Beratermanier anzubieten. Das Verhältnis zwischen Banken und Kunden habe sich in den letzten Jahren verändert.

Der Deutschschweizer Häni gibt seine Funktion nun an den Jurassier Marco Franchetti ab. 2012 hat Häni mit 1842 Fällen etwa so viele Anfragen behandelt wie im Vorjahr. 2009 waren es rund 4700 gewesen, vor der Krise etwa 1500.

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