Zum Inhalt springen

Wirtschaft Banknotendruck von Orell Füssli alles andere als lukrativ

Orell Füssli druckt für verschiedene Länder Banknoten. Doch die Sparte steckt weiterhin in Schwierigkeiten. Ungeplante Maschinenstillstände, hohe Sonderaufwendungen und dann auch noch ein Diebstahl: Die Jahresrechnung 2013 fällt noch negativer aus als erwartet.

Bei der Banknotendruckerei von Orell Füssli läuft's weiterhin nicht rund. So belasten nicht nur Haftungskosten aufgrund eines Banknotendiebstahls und Druckfehler das diesjährige Ergebnis, sondern auch ungeplante Stillstände von Maschinen.

Spartenverlust: 20 Millionen Franken

In den vergangenen drei Monaten war zwei Mal die Produktion still gelegt, weil Maschinen nicht mehr funktionierten. Nach Angaben von Orell Füssli wurden mehr als vier Wochen Produktionskapazität eingebüsst. Zudem mussten Drucktest für wichtige Kunden durchgeführt werden, welche die Produktionskapazitäten noch zusätzlich belasteten.

Alles in allem resultierte ein Margenausfall von 5 Mio. Franken. Zudem mussten Aufträge mit einem Umsatzvolumen von 10 Mio. Fr. ins neue Jahr verschoben werden. Der Margenausfall von 5 Mio. Fr. muss teilweise zu dem bereits im September angekündigten Betriebsverlust hinzu gezählt werden. Neu prognostiziert Orell Füssli für seine Sicherheitsdrucksparte ein Minus von 11 Mio. Franken. Dazu kommt noch eine Wertberichtigung in der Höhe von 9 Mio. Franken, was den Spartenverlust auf rund 20 Mio. Fr. anschwellen lässt.

Eigentlich hervorragende Auslastung

Die zahlreichen Probleme in der Banknotendruckerei von Orell Füssli mögen zwar in der Sparte zu tief roten Zahlen führen. Hauptsächlichen stehen die Verluste im Sicherheitsdruck in Kontrast zur aussergewöhnlichen guten Auftragslage. Gemäss Orell Füssli lasten die bestehenden Aufträge die Produktionskapazität über das kommende Jahr hinaus voll aus.

Dementsprechend zuversichtlich ist denn auch der Blick der Unternehmensführung in die Zukunft. «Wir sind sehr zuversichtlich, was das kommende Jahr betrifft», sagte Verwaltungsratspräsident Heinrich Fischer. «Wir glauben, dass wir unsere Probleme korrigieren können, zumal diese ja hausgemacht sind.»

Laut Fischer dürfte der Sicherheitsdruck 2014 wieder knapp schwarze Zahlen schreiben, wobei in der ersten Jahreshälfte weiterhin das Risiko der Maschinenverfügbarkeit bestehe.

Andere Sparten erfüllen Erwartungen

Der Verlust beim Sicherheitsdruck wird im auslaufenden Jahr den ganzen Orell-Füssli-Konzern in die roten Zahlen reissen, obwohl die anderen Sparten die Erwartungen der Unternehmens erfüllen können. So wird die Buchhandelssparte das Jahr mit einem positiven Resultat abschliessen. Seit Oktober ist der Buchhandel von Orell Füssli mit dem Schweizer Geschäft des deutschen Thalia-Konzerns fusioniert.

Meistgelesene Artikel