Die Basler Kantonalbank BKB rüstet ihre Kriegskasse mit 100 Millionen Franken auf. Nach Aussage der BKB reagiere man damit auf eine Forderung der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma. Diese sei an alle Banken gegangen, welche US-Steuergesetze verletzt hätten.
Die Finma wies diese Darstellung zurück. Es gebe in dieser Angelegenheit keine Aufforderung an die Banken. Man stehe bezüglich des Themas aber in engem Kontakt mit dem Dachverband der Schweizer Wirtschaftsprüfer. Man schaue derzeit die Abschlüsse der Banken an, so die Behörde. Es sei daher gut möglich, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Empfehlung betreffend allfälliger Rückstellungen gemacht werde.
Reaktion auf US-Steuerstreit
Die Rückstellungen der BKB sind eine Reaktion auf den US-Steuerstreit und die damit verbundenen drohenden Klagen.
Die Höhe der Rückstellungen basiert laut der BKB auf den aktuellen Risikoeinschätzungen und den anzunehmenden Verfahrenskosten. Die Forderung der FINMA Rückstellungen zu bilden ging an alle Banken der Kategorie eins und zwei.
Weniger Gewinn
Durch die Rückstellungen halbiere sich der Gewinn 2013 im Vergleich zum Vorjahr, teilte die BKB mit.
«Mit diesem Entscheid dokumentiert die Bank erneut ihren Willen und ihre Bereitschaft, den US-Steuerfall einvernehmlich abzuschliessen», wird Interims-Präsident Andreas Sturm zitiert.
Weitere Banken lassen sich Zeit
Andere Schweizer Bankinstitute, welche sich in der gleichen Kategorie befinden, lassen sich derweil noch Zeit mit den Rückstellungen.
Die Bank Julius Bär, die auch mit einer Busse aus den USA rechnet, hat bislang noch keine Gelder auf die Seite gelegt. Konzernchef Boris Collardi begründetet dies damit, dass die Höhe der Busse noch nicht abschätzbar sei. Die Zürcher Kantonalbank ZKB, welche in dieselbe Risikokategorie gehört, wollte sich bisher nicht zu dem Thema äussern.
Anders die Credit Suisse. Die Grossbank hatte bereits 2011 Rückstellungen in der Höhe von 295 Millionen Franken geäufnet.