Die Swatch – so bunt und vielfältig wie das Leben selbst. Die kleine Billiguhr hat sich global etabliert. Auf über 3000 Quadratmetern präsentiert die Swatch an der «Baselworld» ihre 30jährige Vergangenheit.
Die Geschichte der Swatch ist auch die Geschichte der Familie Hayek. Der heutige Konzernchef Nick Hayek erinnert sich an die Anfänge. «Der Ursprung ist eigentlich ein trauriger: Nämlich, das die gesamte Schweizer Uhrenindustrie am Boden war – pleite, Verlust der Arbeitsplätze» Durch Swatch habe man eine Strategie umgesetzt, die sein Vater entwickelt hat:« Im untersten Marktsegment anzugreifen und zu sagen: ‹Wir Schweizer sind konkurrenzfähig wir müssen nicht nur an Luxus denken.›»
Vor allem technische Revolution
Die erste Swatch-Uhr 1983 war vor allem eine technische Revolution: Sie bestand aus nur 51 statt über 100 Bauteilen – das senkte die Produktionskosten. Die Swatch kam betont spartanisch daher, erst mit den Jahren entwickelte sie sich zum bunten Modeaccessoire.
Nicolas Hayek spielte für den raschen Erfolg der Swatch eine Schlüsselrolle. Er entwickelte ein Marketing- und Vertriebskonzept, das die Swatch zum Begleiter in allen Lebenssituationen machte und in den bunten 1980er Jahren Trends setzte. Hayek definierte die Funktionalität der Uhr neu. «Das heisst: Man brachte die Leute dazu, dass man sagt: ‹Wenn ich eine Uhr geschenkt bekomme, dann muss ich sie nicht 20, 30 Jahre behalten und immer die gleiche tragen. Ich kann eigentlich je nach Stimmung – zu Sport, wenn ich ins Kino gehe, ausgehe – die Uhr wechseln›», sagt sein Sohn Nick Hayek.
Swatch erfindet sich immer wieder neu
Die beiden Uhrendesigner Stephan Messmer und Alexander Seiler gestalten seit 15 Jahren den Look bekannter Schweizer Uhrenmarken. Sie führen den Erfolg der Swatch darauf zurück, dass sie sich immer wieder neu erfindet. «Man hat immer wieder ganz gezielt jede Saison einmal einen Chronographen auf den Markt gebracht, dann einen Automaten. So hat man langsam die ganze Kollektion ganz spannend aufgebaut», sagt Alexander Seiler.
Nicht alles, was Swatch lanciert, wurde zu Gold – das Swatch-Auto blieb eine Vision und auch die Swatch-Telefone haben sich auf diesem Planeten nicht durchgesetzt. Nick Hayek: «Eine Swatch-Uhr können sie weltweit verkaufen. Es gibt keinen Standard: Die Zeit ist überall die gleiche – mit Zeitzonen.» Aber ein Telefon mit diesen Steckern könne nicht in den USA verkauft werden. «Deshalb haben wir aufgehört und gesagt, das bringt nichts. Wir müssen Sachen machen, die weltweit im gleichen Standard sind.»
So bleibt die Swatch die Swatch – ein Stück Schweiz, das seinen Platz in der globalen Uhrenwelt gefunden hat.