Ein chinesisches Gericht hat den britischen Pharmariesen Glaxo Smith Kline wegen Korruption schuldig gesprochen. Der Konzern muss eine Busse von umgerechnet 488 Millionen US-Dollar bezahlen. Der ehemalige China-Chef Mark Reilly muss für drei Jahre ins Gefängnis.
Chinesische Fahnder hatten schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen China-Chef erhoben. Der Brite habe ein «umfassendes Korruptionsnetzwerk» betrieben, hiess es.
Medikamente in China bis zu siebenmal teurer
Die Ermittler warfen dem britischen Konzern vor, seit sechs Jahren über Mittelsmänner in Reisebüros und Beratungsunternehmen mehrere hundert Millionen Dollar an Bestechungsgeldern an Ärzte, Spitalmitarbeiter oder hohe Beamte gezahlt zu haben. Diese Vorwürfe hat das Gericht im Wesentlichen bestätigt. Glaxo hatte mit den Behörden bei der Aufklärung zusammengearbeitet.
Die Fahnder ermittelten gegen 46 Verdächtige. Während der Untersuchung zeigte sich, dass Glaxo dank seines Korruptionsnetzwerkes die Preise für seine Produkte in China immer weiter nach oben getrieben hatte. Laut früheren Polizeiangaben kosteten Medikamente des Unternehmens in China bis zu siebenmal so viel wie auf anderen Märkten.