Die Studie des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse kommt zu neuen Ergebnissen: Die Bilateralen Verträge mit der EU haben nicht nur ein Wachstum in die Branchen-Breite angeregt, sondern auch ein solches in die Höhe des individuellen Profits, wie Chef-Ökonome Rudolf Minsch in der «Tagesschau» erklärte. Ein realer Profit für jeden einzelnen.
Ohne den Effekt der Bilateralen würde sich das Pro-Kopf-Wachstum laut Studie selbst in einer konservativen Schätzung auf einem um 5,7 Prozent tieferen Niveau bewegen. Damit hätte der durchschnittliche Einwohner der Schweiz heute jedes Jahr rund 4400 Franken weniger zur Verfügung, rechnet Economiesuisse vor.
Vernebelt uns die Finanzkrise den Blick?
Das durch die bilateralen Verträge ausgelöste Mehrwachstum habe entscheidend dazu beigetragen, dass das Pro-Kopf-Wachstum der Schweiz der schwachen Entwicklung im aussenwirtschaftlichen Umfeld seit 2008 erfolgreich habe trotzen können.
Die Resultate der Analyse bestätigten zudem, dass das verlangsamte Wachstum in der Schweiz vor allem auf die Krise im weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 zurückzuführen sei. Diese habe dafür gesorgt, dass der Erfolg des bilateralen Vertragspakets heute nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar sei, schreibt Economiesuisse weiter.
Andere Studien, andere Ergebnisse
Auch deshalb würden immer wieder Zweifel geäussert, ob die Schweizer Bevölkerung überhaupt von den Abkommen profitieren konnte.
Frühere Studien anderer Wirtschaftswissenschaftler kamen allerdings zum Schluss, dass die Auswirkungen auf das Pro-Kopf-Einkommen eher gering zu beurteilen sind.