Der angeschlagene Smartphone-Anbieter Blackberry will sich nach eigenen Angaben von 4500 Mitarbeitern trennen. Das entspricht rund 40 Prozent der Belegschaft, wie der Konzern mitteilte. Danach sollen noch rund 7000 Mitarbeiter übrigbleiben. Der deutsche Konzernchef Thorsten Heins will bis zum kommenden Frühjahr die operativen Kosten halbieren. Er hatte bereits im vergangenen Jahr 5000 Jobs abgebaut.
Auch an anderen Stellen wird gespart: Die Modellpalette soll von sechs auf vier Geräte verkleinert werden. Der Fokus soll künftig auf Unternehmenskunden liegen, hiess es. US-Medien berichteten schon vor wenigen Tagen, das Unternehmen könnte bis zu 40 Prozent der Jobs streichen.
Die «schwierigen, aber notwendigen Veränderungen» seien eine Reaktion auf die Marktposition des Unternehmens und sollen Blackberry näher zur Gewinnzone bringen, erklärte Heins.
Technologieexperte Robert Weiss beziffert im Gespräch mit SRF den Marktanteil von Blackberry in der Schweiz auf «vier Prozent». Die Firma habe also keine Bedeutung mehr. Als «Nischenlösung» könne Blackberry aber nach wie vor eine gewissen Stellenwert haben, wenn es gelinge den «Touchscreen-Ansatz weiter zu verfolgen und die neuen Funktionalitäten in ein neues Betriebssystem zu bringen». Entscheidend sei aber zunächst, «ob Investoren noch bereit sind, Geld in diese Firma zu pumpen.»
Ein zentraler Grund für den hohen Verlust sind auch Abschreibungen auf nicht verkaufte Geräte. Das Unternehmen startete in diesem Jahr in der Hoffnung auf eine Wende das neue Betriebssystem Blackberry 10. Die Smartphones damit verkauften sich bisher jedoch schlechter als erhofft. Im vergangenen Geschäftsquartal lieferte Blackberry nur 3,7 Millionen Smartphones aus.