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Wirtschaft Brunetti: SNB bewahrte Schweiz vor Rezession

Ohne den Euro-Mindestkurs der Nationalbank wäre die Schweiz mit grosser Wahrscheinlichkeit in eine Rezession geschlittert. Diese Meinung vertritt Aymo Brunetti, Wirtschaftsprofessor und ehemaliger Seco-Leiter.

Aymo Brunetti
Legende: Im Februar 2012 verliess Brunetti das Seco, um sich wieder ganz der Universität zu widmen. Keystone

Aymo Brunetti spricht klare Worte: Die Exportindustrie hätte es ohne die Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) besonders stark erwischt. Eine Rezession, die strukturelle Schäden verursacht hätte, wäre wohl unvermeidbar gewesen. Das sagt der damalige Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) in einem in den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» veröffentlichten Interview.

 

Gemäss Brunetti wäre die Exportindustrie zu Unrecht in eine Krise hineingezogen worden. Der Wechselkurs habe mit der Realität der Wirtschaftsentwicklung nichts zu tun gehabt, sondern mit der Panik auf den Finanzmärkten. Die Akteure hätten Sicherheit um jeden Preis gesucht.

Ausstieg in spätestens drei Jahren

Mit dem seit September 2011 geltenden Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken bewege man sich wegen der höheren Inflation im Euroraum immer mehr auf einen Gleichgewichtskurs zu, meint der Wirtschaftsprofessor weiter. Das bedeute auch, dass man in den nächsten zwei bis drei Jahren aus dem Mindestkurs aussteigen müsse.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt sei der Ausstieg aber noch zu früh. Die Beruhigung im Euroraum müsse sich zuerst konsolidieren.

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