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Logon von Swisscom mit Swisscom-Schriftzug
Legende: Eine Busse bescherte der Swisscom einen Gewinnknick. Keystone

Wirtschaft Busse beschert Swisscom Gewinnrückgang

Eine Busse trübt die Zwischenbilanz der Swisscom. Ihr Reingewinn sinkt um einen Fünftel – beträgt aber immer noch über eine Milliarde Franken.

Die Swisscom hat in den ersten neun Monaten einen Gewinnknick hinnehmen müssen. Beim grössten Schweizer Telekomkonzern schlug eine Busse der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) zu Buche, die den Gewinn um 186 Millionen Franken nach unten zog.

Marktbeherrschende Position missbraucht

Die Swisscom soll bis im Jahre 2007 ihre ADSL-Leitungen zu teuer an die Konkurrenz vermietet haben. Damit hätten die Konkurrenten Sunrise, Green oder VTX zu wenig Gewinn machen können. Die Weko befand, dass die Swisscom ihre marktbeherrschende Position missbraucht habe.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte diesen Befund vor kurzem grundsätzlich gestützt. Die Swisscom will das Urteil vor Bundesgericht anfechten, hat aber eine Rückstellung für die Busse von 186 Millionen Franken gebildet.

21 Prozent weniger verdient

Diese schlug auf das Resultat. Zudem hätten Preissenkungen für die Roamingtarife und Währungseinflüsse das Ergebnis nach unten gezogen, teilte die Swisscom mit. Der Umsatz legte zwar um 0,3 Prozent auf 8,651 Milliarden Franken zu. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank derweil um 8,1 Prozent auf 3,099 Milliarden Franken.

Unter dem Strich verdiente die Swisscom noch 1,058 Milliarden Franken. Das sind 21,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Erwartungen verfehlt

Damit hat der «blaue Riese» die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 8,657 Milliarden Franken, einem EBITDA von 3,17 Milliarden Franken und einem Reingewinn von 1,136 Milliarden Franken gerechnet.

Die Swisscom führt eine Reihe von Sondereffekten an, die auf dem Ergebnis gelastet hätten. Ohne die Rückstellung für die Busse in Höhe von 186 Millionen Franken, die Sondereffekte von Firmenkäufen und -verkäufen, Gewinnen aus dem Verkauf von Immobilien, Aufwendungen für die Personalvorsorge sowie Währungseffekte wäre der EBITDA um 2,2 Prozent gestiegen. Dennoch rechnet der Swisscom-CEO Urs Schaeppi mit einem leicht tieferen Stellenbestand für das Jahr 2016.

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