Nach einer Serie von Rückschlägen muss Siemens-Chef Löscher seinen Posten räumen. Der Aufsichtsrat des Elektrokonzerns werde kommenden Mittwoch über das vorzeitige Ausscheiden Löschers beschliessen, teilte das Unternehmen in München mit.
Die Kontrolleure wollen bei dieser Sitzung auch «über die Ernennung eines Vorstandsmitglieds zum Vorstandsvorsitzenden beschliessen», hiess es. Als möglicher Nachfolger ist Finanzvorstand Joe Kaeser im Gespräch.
Löschers Ablösung hatte sich abgezeichnet, nachdem Siemens am Donnerstag die Börsen mit einer neuen Gewinnwarnung verschreckte. Das für 2014 angepeilte operative Gewinnziel von mindestens zwölf Prozent werde voraussichtlich nicht erreicht, hatte das Unternehmen erklärt. Es war bereits die zweite Gewinnwarnung innerhalb von nicht einmal drei Monaten.
Löscher hatte seit Amtsantritt 2007 mit Problemen wie der Konjunkturflaute, einer nachlassenden Wachstumsdynamik in Schwellenländern wie China sowie teuren, hausgemachten Projektpannen zu kämpfen. Dazu gehört die verspätete Lieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn.