Die CS erzielte von Juli bis September einen Reingewinn von 454 Millionen Franken. Der Neugeldzufluss belief sich auf 8,1 Milliarden. Erneut nahm die Grossbank dabei viel Geld aus den Schwellenländern und von sehr reichen Kunden entgegen.
Der Reingewinn übertrifft zwar das Vorjahresergebnis um 200 Millionen Franken, verfehlt allerdings die Voraussagen der Analysten deutlich.
Aktienhandel floriert
Das dritte Quartal war wie bei andern Banken geprägt von einem schwachen Geschäft im Anleihenhandel, da Obligationen im Vergleich zu Aktien wegen der tiefen Zinsen kaum mehr attraktiv sind. SRF-Wirtschaftsredaktorin Marianne Fassbind analysiert: «Diese Erträge sind regelrecht eingebrochen, und zwar viel mehr als bei der amerikanischen Konkurrenz.»
Gut verlief dagegen der Aktienhandel im Investmentbanking, an der die CS im Gegensatz zur Konkurrentin UBS im grossen Stil festhält. Der Handel mit Aktien konnte aber die Schwäche im Anleihengeschäft nicht wettmachen, wie Konzernchef Brady Dougan zum Quartalsabschluss festhält.
Die Situation an den Finanzmärkten habe die CS im vergangenen Quartal herausgefordert, so Dougan. Grundsätzlich sei die CS aber hier so aufgestellt, dass sie künftig gut Geld verdienen könne.
Eigenkapital stärken
Dougan kündigte eine Vereinfachung des Zinsengeschäfts in der Investmentbank an. Dieses ist kapitalintensiv und weist eine geringe Rentabilität auf. Indem die CS das Geschäft verkleinert, will sie die Profitabilität der Investmentbank verbessern. Die Restrukturierung werde Kapital freisetzen, das bisher in diesem Geschäft gebunden war, teilt die CS mit. Damit kann sie ihr im Vergleich zur Konkurrenz eher tiefes Eigenkapital stärken.
In der Vermögensverwaltung konnte die Bank die wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträge zwar erhöhen, verbuchte aber auch einen tieferen Zinsertrag. Die wohlhabenden und reichen Kunden zeigten sich eher zurückhaltend, nachdem sie die CS im Frühsommer noch mit einer hohen Zahl an Handelsaufträgen versorgt hatten.
Noch mehr sparen
Angesichts des bescheidenen Reingewinns erhöht die CS ihr Sparziel bis Ende 2015: Statt 4,4 Milliarden sollen neu 4,5 Milliarden Franken gespart werden. Bis Ende September hat sie ihre Kosten bereits um drei Milliarden gesenkt.
Die CS lancierte das Sparprogramm im Sommer 2011, seitdem verschärfte sie es schrittweise. Dabei kommt es immer wieder zum Abbau von Stellen, was die Bank aber nicht kommuniziert.