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Wirtschaft Credit Suisse mit Verlusten von 302 Millionen Franken

Die Credit Suisse ist zum Jahresbeginn in den roten Zahlen stecken geblieben und hat damit den schlechtesten Jahresstart seit der Finanzkrise verbucht.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und Wertberichtigungen im Anleihengeschäft sorgten im ersten Quartal für einen Verlust von 302 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Grossbank noch ein Reingewinn von über einer Milliarde Franken erzielt.

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Damit hat die CS nun zwei Quartale hintereinander Defizite eingefahren. Im Schlussquartal 2015 hatten Abschreiber, Restrukturierungskosten und Rechtsstreitigkeiten dem Geldhaus einen happigen Verlust von 5,8 Milliarden Franken eingebrockt.

Dass die Bank im ersten Quartal einen erneuten Verlust hinnehmen muss, ist keine Überraschung: Analysten hatten einen noch höheren Fehlbetrag von 424 Millionen Franken erwartet. Auch Konzernchef Tidjane Thiam hatte die Öffentlichkeit bereits vor «leicht» roten Zahlen gewarnt und gleichzeitig den Sparkurs verschärft.

Aktie im Aufwind

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Nach dem Vorlegen der Quartalszahlen haben die Aktien der Credit Suisse einen Freudensprung gemacht. An der Schweizer Börse zogen die Titel in der ersten halben Handelsstunde um 5,8 Prozent an und lagen damit klar an der Spitze des SMI.

Bis Ende 2016 will die Bank weitere 2000 Stellen streichen, womit sich die Gesamtzahl der geplanten Stellenkürzungen von 4000 auf 6000 erhöht. Von diesen Stellen seien bis 10. Mai bereits 3500 Stellen abgebaut worden, teilte die Credit Suisse mit. Ein guter Teil der Arbeitsplätze wird in der Investmentbanksparte Global Markets gestrichen.

Investmentbank in Verlustzone

Den Gewinn steigern konnte die CS nur in der internationalen Vermögensverwaltung, während die Schweizer Universalbank stagnierte. Die Sparte Global Markets erlitt dagegen einen Verlust von 635 Millionen Franken. Ebenfalls Verluste schrieben die Sparten Investment Banking and Capital Markets und die strategische Abwicklungseinheit.

SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler dazu: «Die Credit Suisse kämpft vor allem im Investment Banking mit grossen Problemen und einem teuren Umbau. Das just jetzt, wo das Bankgeschäft weltweit harzt.» Hinzu komme, dass das Eigenkapitalpolster der CS, das als Sicherheit dient, nach wie vor dünn sei. «Im anderen Geschäftszweig, der Vermögensverwaltung, sieht es besser aus», so Kobler.

Indes warnt der Konzernchef Tidjane Thiam die Investoren schon einmal im Voraus: «Zwar waren im März und April erste Anzeichen einer vorläufigen Erholung der Aktivität zu erkennen, ungünstige Marktbedingungen und niedrige Kundenaktivität dürften jedoch auch im zweiten Quartal 2016 und möglicherweise darüber hinaus fortbestehen».

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