Die Credit Suisse verschärft nach einem durchwachsenen ersten Quartal ihren Sparkurs. Vor allem das Investmentbanking ist betroffen – 2000 zusätzliche Stellen sollen wegfallen.
Das Handelsgeschäft weise in diesem Bereich derzeit eine hohe und unflexible Kostenbasis auf, heisst es in einer Mitteilung der Bank. Das volatile Marktumfeld und die sinkenden Umsätze im vierten Quartal hätten die Situation verschärft. Zudem würden auch im ersten Quartal die Umsätze schwächeln. «Wir mussten schnell handeln», sagt auch Tidjane Thiam, Konzernchef der Credit Suisse.
Der Sparte stünden deshalb weitere Abschreibungen bevor, heisst es in der Mitteilung weiter. Dies werde im ersten Quartal 2016 zu einem Verlust führen, wenn auch einem geringeren als im vierten Quartal 2015.
Kein zusätzlicher Stellenabbau in der Schweiz
Mit den heute verkündeten Stellenkürzungen werden damit allein in diesem Jahr 6000 Arbeitsplätze abgebaut, so die Grossbank. Davon sei bis jetzt der Abbau von 2800 Arbeitsplätzen umgesetzt worden. Bei der Präsentation der Quartalszahlen am 4. Februar war zunächst nur von einem Abbau von 4000 Stellen die Rede gewesen.
Dazu Konzernchef Thiam: «Den zusätzlichen Stellenabbau nehmen wir im weltweiten Obligationenhandel vor. Diese Stellen befinden sich nicht in der Schweiz, sondern in New York und London.»
Kostensenkung soll weiter gehen
Bis 2018 sollen mindestens 4,3 Milliarden Franken eingespart werden. Bislang waren 3,5 Milliarden Franken angekündigt gewesen. Mit dem zusätzlichen Sparprogramm soll die Kostenbasis bis 2018 unter 18 Milliarden Franken gedrückt werden. Für das laufende Jahr will die Bank die Kosten um 1,7 Milliarden Franken senken, wie sie mitteilte.
Der verschärfte Sparkurs der Credit Suisse freut die Anleger: Die Aktie der Grossbank startete bei Handelsbeginn rund vier Prozent im Plus. Danach gab sie einen Teil der Gewinne ab und notierte noch rund zwei Prozent höher.