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Wirtschaft Das neue Sorgenkind der SNB: Inlandbanken

Der wirtschaftliche und finanzielle Zustand der Schweizer Banken hat sich zwar verbessert. Dennoch warnt die Schweizer Nationalbank (SNB) die Banken erneut und drängt sie, weitere Risikopolster anzulegen. Besonders ein Dorn im Auge sind ihr nun die Inlandbanken.

Weiterhin tiefe Zinsen

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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält weiterhin an ihrer Tiefzins-Politik fest. Die SNB behält den Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent.

Der Anstieg der Ungleichgewichte auf den Schweizer Hypotheken- und Immobilienmärkte hat sich verlangsamt. Angesichts des anhaltenden Tiefzinsumfelds müssten die Banken ihre Risiken aber weiterhin wachsam verfolgen, hält die SNB in ihrem «Bericht zur Finanzstabilität 2014» fest. Aus dem Munde von Thomas Jordan, SNB-Direktionspräsident tönt das so: «Wir möchten den Marktteilnehmern ein vorsichtiges Verhalten ans Herz legen.»

SNB warnt Banken vor Selbstüberschätzung

Die SNB warnt; die Banken verfügten zwar über gute Kapitalausstattungen – dennoch könnten sie ihre Widerstandsfähigkeit überschätzen. So seien die hohen Zinsrisiken und die geringe Diversifikation inlandorientierter Banken weitgehend unberücksichtigt in den Kapitalvorgaben.

Genügendes Zeugnis für CS und UBS

Den beiden Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS attestiert die SNB weitere Fortschritte beim Kapitalaufbau. Die ab 2019 erforderlichen risikogewichteten Quoten seien teils bereits erreicht. Damit fällt die Einschätzung deutlich wohlwollender aus als noch im letzten Jahr. Allerdings fordert die SNB, dass CS und UBS ihren eingeschlagenen Weg fortsetzten und ihre Widerstandskraft gegen allfällige Krisen weiter stärken.

Das momentane Sorgenkind der SNB: Inlandbanken

Während bei den Grossbanken alles im grünen Bereich scheint, ist der Hypothekarmarkt der Inlandbanken der SNB seit längerem ein Dorn im Auge. Tiefe Zinsen würden manchen Hauskäufer locken. Doch sollten die Zinsen steigen, könnten etliche von ihnen überfordert sein und eine Blase könnte platzen. «Für eine Entwarnung ist es deshalb noch zu früh», sagte Jordan.

«Wir haben die Risiken im Griff»

Konkrete Verschärfungen wie etwa Amortisationspflichten für Hypothekarschuldner will die SNB noch keine weiteren ergreifen. Konkret hervorgehoben wird im Finanzstabilitätsbericht die Raiffeisengruppe. Sie ist im schweizer Hypothekargeschäft am stärksten exponiert. Bei ihr sei das Risiko besonders gross, dass sie bei steigenden Zinsen Probleme bekommen könnte, sagt die SNB. Doch bei der Raiffeisengruppe heisst es, man habe bereits reagiert und die Zinsänderungsrisiken per 2013 leicht erhöht. Die Botschaft der Raiffeisengruppe an die SNB: «Die Risiken haben wir im Griff.»

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