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Bild der Zuhöhrer am SEF 2015.
Legende: Aufnahme am SEF 2015. Auch dieses Jahr werden in Interlaken mehr als 1300 Teilnehmer erwartet. Keystone

Wirtschaft Das SEF sucht eine Antwort auf Uber & Co.

In Interlaken treffen sich heute und am Freitag über 1300 Wirtschaftslvertreter aus der Schweiz zum Swiss Economic Forum. Das Motto des diesjährigen SEF lautet: Agilität. Im Gespräch erläutert SEF-Chef Isler die Idee hinter dem Schlagwort.

Bereits zum 18. Mal treffen sich am SEF Vertreter aus Wirtschaft und Politik zum Austausch. Was einst als Treffen für die Thuner KMU begonnen hat, ist inzwischen zur wichtigsten Plattform für die Schweizer Wirtschaft geworden.

Erwartet werden so illustre Gäste wie Bundespräsident Johann Schneider-Ammann, der die Eröffnungsrede halten wird, Ex-Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und der frühere Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand.

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Dem Treffen im Berner Oberland ebenfalls ihre Aufwartung machen der ehemalige britische Premierminister und UNO-Sonderbeauftragte Gordon Brown, Wirtschaftsnobelpreisträger Angus Deaton sowie die Wirtschaftswissenschaftlerin und Autorin Dambisa Moyo.

Im Interview erklärt SEF-Chef Dominik Isler, wie wichtig es für Schweizer Unternehmen ist, sich rasch an neue Umstände anpassen zu können.

SRF News: «Agilität» lautet das Motto des diesjährigen SEF. Sind Schweizer Unternehmen zu wenig agil?

Porträtbild Islers in Anzug und Krawatte.
Legende: SEF-Chef Dominik Isler. sef

SEF-Chef Dominik Isler: Wir haben das Thema gewählt, weil die Welt immer weniger berechenbar ist und es immer schwieriger wird, sich längerfristig auf die Zukunft einzustellen. Agilität ist eine der Antworten auf das sich immer rascher wandelnde Umfeld.

Geht es dabei auch um neue Arten von Unternehmen und Modelle, auf die man sich einstellen muss?

Ja. Es geht um neue Akteure, darum, dass plötzlich neue Regeln gelten, neue Kundenpräferenzen oder Märkte, die sich verändern.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Nehmen Sie Brasilien: Die dortigen Märkte wurden noch vor wenigen Jahren gehypt, inzwischen ist die Lage sehr schwierig. Ähnlich grosse Veränderungen hat es etwa in der Ukraine oder in Russland gegeben. Oder nehmen Sie die Franken-Aufwertung. Alle diese Faktoren verlangen von den Firmen Agilität. Sie müssen ihre Unternehmensmodelle immer wieder dem Umfeld und den aktuellen Anforderungen anpassen. Entscheidend ist zudem die IT-Revolution: Die neue Technologie setzt sich immer stärker durch und sie wird die Unternehmensmodelle und auch die Gesellschaft radikal verändern. Denken Sie an neue Geschäftsmodelle wie Netflix oder Uber.

Die IT-Revolution wird die Gesellschaft und die Wirtschaft radikal verändern.

Vor allem der starke Franken hat in den letzten Jahren die KMU stark beschäftigt. Hat sich diese Problematik inzwischen etwas abgeschwächt?

Neue Untersuchungen zeigen, dass die Schweizer KMU diese Herausforderungen gut gemeistert haben. Hier zeigt sich, wie agil wir sind und wie schnell wir auf solche Veränderungen, die schlagartig kommen, reagieren können.

Am SEF wird auch der ehemalige britische Premier Gordon Brown auftreten. Was kann er den Schweizer Unternehmern in punkto Agilität mitgeben?

Brown wird uns helfen, uns mit möglichen Szenarien nach der Brexit-Abstimmung in Grossbritannien auseinanderzusetzen. Darauf re-agieren zu können bedeutet ja gerade, agil zu sein.

Welches ist für Sie das ganz grosse Highlight, auf das Sie sich am diesjährigen SEF am meisten freuen?

Wir haben auch dieses Jahr wieder ein sehr reichhaltiges Programm am SEF. Auf der Bühne treten Unternehmer, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker auf. Für mich aber ist das Highlight das Gespräch und der Austausch mit den 1350 anwesenden KMU-Unternehmern.

Das Gespräch führte Susanne Giger.

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