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Wirtschaft Der Euro erholt sich langsam

Der Schock über die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ist gerade mal einen Monat her. Die aktuelle Entwicklung aber ist erstaunlich: Der erstarkte Franken schwächt sich immer mehr ab. «10vor10» fragt: War alles halb so wild?

Was die Nationalbank Mitte Januar verkündet, ist ein Schock. Ein Euro ist plötzlich nicht mal mehr einen Franken wert. Der Wechselkurs stürzt ab. Doch nur einen Monat später geht es aufwärts. Das überrascht Thomas Flury, Währungsexperte bei der UBS: «Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht.»

Gelassenheit herrscht in den Handelsräumen der Banken. Kein Vergleich zur Hektik vor ein paar Wochen. Die Situation habe sich aus verschiedenen Gründen viel früher beruhigt als erwartet, sagt auch Marcel Koller, Chefökonom der Aargauer Kantonalbank. Einerseits habe es eine gewisse Überreaktion gegeben, die sich jetzt wieder korrigiert habe. Andererseits habe auch die Nationalbank Euros gekauft und so versucht den Kurs zu stützen. Und zuguterletzt habe man auch jüngst positive Daten aus der Eurozone gesehen.

Viele Branchen bleiben kritisch

Waren die schlechten Prognosen also zu voreilig? Auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann gibt sich heute optimistisch – man sei auf halbem Weg in die richtige Richtung. «Die Europäer sollen so weiter machen und wir müssen ebenfalls unsere Hausaufgaben machen. Dann bringen wir den Kurs wieder soweit, dass man von hier aus in den internationalen Märkten tätig sein kann.»

Doch für eine Entwarnung sei es zu früh, sind sich die Experten einig. In vielen Branchen, beispielsweise der Swissmem, der Metall- und Maschinenindustrie, traue man dem positiven Kurs nicht.

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