Die Schweizer Maschinenindustrie ist grösstenteils über dem Berg: Sowohl beim Umsatz und bei der Auftragslage verzeichnet die Maschinen-, Metall- und Elektro-Industrie (Swissmem) Zuwachsraten im einstelligen Prozentbereich.
Die steigenden Bestellungen machen sich auch in den Auftragsbüchern der Swissmem bemerkbar. Im Januar lagen diese mit 87 Prozent knapp über dem langjährigen Durchschnittswert.
Schwarze Wolken am Horizont
Dennoch ortet der Branchenverband neue Schwierigkeiten. Mit dem Ja zu Masseneinwanderungs-Initiative drohe ein Mangel an hochspezialisierten Fachkräften.
Damit steht der Verband nicht alleine. Auch zahlreiche Parlamentarier sehen hier nach dem Entscheid vom 9. Februar akuten Handlungsbedarf. Die Wissenschafts- und Bildungskommission des Ständerates (WBK) fordert deshalb vom Bundesrat konkrete Massnahmen gegen den befürchteten Fachkräftemangel.
Eine entsprechende Motion wurde nun überwiesen. Nehmen National- und Ständerat die Kommissionsmotion an, muss der Bundesrat aufzeigen, in welchen Branchen sich die neue Ausländerpolitik besonders auf den Fachkräftemangel auswirkt. Er soll auch prüfen, ob die Erteilung von Ausländerkontingenten an die Bereitschaft von Unternehmen geknüpft werden könnte, Lernende und Studierende auszubilden.
Weiter soll der Bundesrat Vorschläge unterbreiten, wie der Bund über seine hochschulpolitischen Aktivitäten Einfluss nehmen könnte. Und er soll aufzeigen, wie junge Menschen motiviert werden könnten, sich für Berufe zu entscheiden, in denen Fachkräftemangel herrscht. Speziell erwähnt werden Medizin und Pflege.
Flexible Arbeitsmodelle
Bereits getroffene Massnahmen gegen Fachkräftemangel sollen angepasst oder intensiviert werden. Hier denkt die Kommission an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Integration älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, freiwillige längere Erwerbsdauer sowie Umschulungen.
Die Schweiz verfüge bereits heute nicht über genügend Fachkräfte. Dieser Mangel werde sich bei der Umsetzung der Volksinitiative gegen die Masseneinwanderung akzentuieren, wenn er nicht mehr über die Zuwanderung kompensiert werden könne, schreibt die Kommission.
Auch Mangel an Hilfskräften
Fehlen würden nicht nur hochqualifizierte Arbeitskräfte, sondern auch Berufsleute und Hilfskräfte im Gewerbe, bei den Dienstleistungen, im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft. Die Forderung nach einer aktiven Steuerung in der Bildung erhalte eine zunehmende Bedeutung.